Mitarbeitereinbindung bedeutet hier, Fragen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes zusammen mit den betroffenen Mitarbeitern aufzugreifen, zu besprechen und zu lösen. Die Mitwirkung kann im einfachsten Fall darin bestehen, dass die Mitarbeiter gefragt werden (z. B. nach Gefährdungen in ihrem Arbeitsbereich, siehe hierzu den Erhebungsbogen "Aufspüren möglicher Gefährdungen durch Mitarbeiter"), um Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten gebeten werden oder in Kleingruppen Sicherheitsthemen besprechen bzw. Sicherheitsprobleme lösen. Tab. 2 gibt einen Überblick der wesentlichen Mitwirkungsmöglichkeiten.

 
Einsatzfelder Mitwirkungsmöglichkeiten
Ermittlung der Gefährdungen (Gefährdungsanalyse

z. B.:

  • Vorgesetzter fordert seine Mitarbeiter auf, bewusst nach Situationen/Bedingungen Ausschau zu halten, bei denen ein Verletzungsrisiko besteht,
  • Mitarbeitern erläutern, was Gefährdungen sind und sie dann auffordern, ihre Arbeitsplätze und die Arbeitsabläufe gezielt auf (mögliche) Gefährdungen zu untersuchen und diese zu nennen,
  • Mitarbeiter bei der Analyse der erkannten Gefährdungen einbeziehen (z. B. in Form einer Besprechung oder in Sicherheitskurzgesprächen),
  • Mitarbeiter beim Aktualisieren der Gefährdungsanalyse einbeziehen (z. B. durch hierfür gegründete Kleingruppen, die der direkte Vorgesetzte moderiert).
Sicherheitsunter­weisungen

z. B.:

  • Sicherheitskurzgespräche
  • einzelne Mitarbeiter – nach vorheriger Absprache – bei der Durchführung von Sicherheitsunterweisungen einbeziehen

    (z. B. Sachverhalte oder Verhaltensregeln vortragen lassen),

  • aktive Sicherheitsunterweisungen:

    • gezielt Fragen stellen (z. B. Worauf ist hierbei zu achten?)
    • Abfrage durchführen (z. B. Sammeln (aufschreiben), wie sich der Mitarbeiter verhalten soll)
    • vormachen lassen
Lösen von Sicherheitsproblemen

z. B.:

  • Vorgesetzter/Fachkraft für Arbeitssicherheit fragt Mitarbeiter nach Lösungsmöglichkeiten für ein konkretes Sicherheitsproblem,
  • in einem Mitarbeitergespräch systematisch ein Sicherheitsproblem analysieren und Lösungsvorschläge erarbeiten (moderierte Besprechung),
  • einige Mitarbeiter (eine Sicherheitsgruppe/KVP-Team) mit der systematischen Erarbeitung von Lösungsvorschlägen für ein konkretes Sicherheitsproblem beauftragen,
  • eine Sicherheitsgruppe/KVP-Team mit der Suche und Lösung von Sicherheitsproblemen beauftragen,
  • betriebliches Vorschlagswesen.
systematisches Analysieren von Unfällen/Beinaheunfällen

z. B.:

  • einzelne Mitarbeiter zur Analyse eines Unfalls im eigenen Bereich hinzuziehen (Besprechung),
  • in einem Sicherheitskurzgespräch einen Unfall aus einem anderen Bereich analysieren und erarbeiten "Was können wir dagegen tun?"
  • in einem moderierten Mitarbeitergespräch oder einer Sicherheitsgruppe systematisch die Ursachen eines Unfalls/Beinaheunfalls analysieren (z. B. mittels Ursache-Wirkungs-Diagramm) und Abhilfemaßnahmen erarbeiten.

Tab. 2: Möglichkeiten für eine aktive Mitwirkung von Mitarbeitern im Arbeits- und Gesundheitsschutz

 
Wichtig

Formen der partizipativen Sicherheitsarbeit

Zusammenfassend ergeben sich damit folgende Formen der partizipativen Sicherheitsarbeit:

  • Mitarbeitergespräche,
  • Mitarbeiter beauftragen: Mitarbeitern eine Aufgabe (z. B. Benennen von Gefährdungen oder Überprüfen einer Notbrause) übertragen,
  • Sicherheitsarbeit in Kleingruppen

    • Sicherheitskurzgespräche,
    • in Kleingruppe (Sicherheitsgruppe/KVP-Team, Gesundheitszirkel) Aufgabe bearbeiten lassen (z. B. Lösen eines Sicherheitsproblems),
  • betriebliches Vorschlagswesen sowie
  • Kritik zulassen und sich damit konstruktiv auseinandersetzen.

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