Praxis-Beispiel

Sachebene finden

Der führungsverantwortliche Meister und ein Mitarbeiter streiten über die Notwendigkeit von Schutzhandschuhen bei der Arbeit – ohne Lösung. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit fragt beide nach ihren Gründen. Der Meister sagt, es bestehe Schnittgefahr. Der MA wendet ein, es sei noch nie etwas passiert und die Handschuhe würden beim Arbeiten stören. Nachdenken brachte für beide eine Lösung. Durch eine Gefährdungsbeurteilung wurden die unsicheren Tätigkeiten definiert und der MA erhält dafür passgenaue, arbeitsgerechte Handschuhe.

Um vernünftige Ergebnisse zu erzielen, gilt es, die Interessen, nicht die Positionen in Einklang zu bringen (s. Abb. 2). Das Grundproblem bei Verhandlungen liegt im Konflikt beiderseitiger Nöte, Wünsche, Sorgen und Ängste. Solche Grundprobleme sind Interessen. Hinter gegensätzlichen Positionen liegen sowohl gemeinsame und ausgleichbare Interessen, als auch sich widersprechende, wie im Beispiel verdeutlicht. Meister und Mitarbeiter wollen beide eine Verletzung vermeiden. Zusätzlich interessiert den Mitarbeiter aber auch ein bequemes Arbeiten. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit konnte für beide Parteien mit der Gefährdungsbeurteilung Klarheit zum tatsächlich bestehenden Risiko vermitteln. Gleichzeitig erfüllte der Vorschlag, bequeme, sicherheitsgerechte Handschuhe einzusetzen, den Wunsch des Mitarbeiters.

Abb. 2: Nicht Positionen, sondern Interessen sind in Einklang zu bringen

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