Folgende physischen und psychischen Belastungen und Beanspruchungen sowie Gefährdungen sind charakteristisch:
- schwere körperliche Arbeit mit meist einfachen Werkzeugen, Geräten und Maschinen,
- starke Belastung des Muskel- und Skelettsystems, insbesondere im Schulter-Nackenbereich sowie im Bereich des Rückens und der Handgelenke durch das Heben und Tragen von Lasten, teilweise unter extremen Körperhaltungen,
- rheumatische Erkrankungen der Gelenke und der Muskulatur durch Kälte, Nässe Zugluft beim Arbeiten im Freien,
- Gefahr von chronischer Bronchitis in Kombination mit anderen Erkrankungen,
- Arbeiten oder Bewegen in absturzgefährdeten Bereichen, Gefahren durch herabfallende Gegenstände,
- Exposition gegenüber Lärm und Vibrationen durch handgeführte Maschinen (z. B. Bohrmaschinen, Bohrhämmer, Schrauber) und Gefahr einer Gehörschädigung,[1]
- asbeststaubbedingte Erkrankungen bei Gerüstbauern in Verbindung mit Sanierungsarbeiten,
- Belastung der Haut durch Umgang mit gefährlichen Arbeitsstoffen wie Ölen (Schmier- und Hydrauliköl, Holz- und Rostschutzmitteln,
- teilweise extreme Belastung durch Solarstrahlung und Gefahr von Hautkrebs,[2]
- teilweise Belastung und Beanspruchung durch Teil- und Ganzkörperschwingungen,
- Unfallgefahr durch unzureichende Sicherung von Gefahrenstellen, Um- oder Einsturz von Gerüsten, Hilfskonstruktionen u. ä., unzureichende Beleuchtungsbedingungen, Nichtbenutzung von Persönlichen Schutzausrüstungen,
- Unfall- und Verletzungsgefahr durch Abstürzen von Beschäftigten und Materialien beim Arbeiten auf Leitern und Gerüsten,
- psychische Belastung und Beanspruchung durch Zeit- und Termindruck, mangelnde ergonomische Gestaltung und Arbeitsorganisation (z. B. mangelnde Koordinierung verschiedener Tätigkeiten und Firmen).[3]
[1] Paulsen, IFA Report 2, Lärmbelastung an Baustellenarbeitsplätzen, S. 19-21, DGUV 2013.
[2] DGUV Arbeitshilfe "Hautkrebs durch UV-Strahlung 09/2013".
[3] BG Bau, Betriebsärztlicher Gesundheitsbericht für Gerüstbauer, 2012.
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