Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung müssen die Gefährdungen zu einzelnen Tätigkeiten ermittelt werden. Bestehen Gefährdungen für Rumpf, Arme oder Beine, müssen persönliche Schutzmaßnahmen durch PSA in Form von Schutzkleidung realisiert werden. Persönliche Schutzausrüstung muss jedoch die nachgeordnete Maßnahme bleiben. Vorher sind Maßnahmen der Gefährdungsvermeidung, technische Maßnahmen und organisatorische Maßnahmen zu prüfen und wenn möglich, in der Reihenfolge umzusetzen.

Schutzkleidung kann vor folgenden Gefährdungen schützen (s. Tab. 2):

 
Risiken für Rumpf, Arme und Beine Ursachen und Art der Risiken Bei der Benutzung zu beachtende Faktoren
Allgemeine Einwirkungen durch Kontakt und sonstige Beanspruchung
  • Abdeckung des Rumpfes, der Arme
  • Reißfestigkeit, Dehnung, Weiterreißverhalten
Mechanische Einwirkungen durch Strahlmittel, scharfe und spitze Gegenstände Widerstand gegen Durchdringen
Thermische Einwirkungen
  • heiße bzw. kalte Materialien
  • Umgebungstemperatur
  • Kontakt mit offener Flamme
  • Strahlungswärme
  • Wärme- bzw. Kälteisolierung, Einhaltung der Schutzfunktion
  • Schwerentflammbarkeit, Beständigkeit gegenüber Strahlung und Spritzern schmelzenden Metalls
Einwirkungen durch Elektrizität elektrischer Strom elektrische Isolierung
Chemische Einwirkung Hautkontakt Dichtigkeit und Beständigkeit gegen chemische Einflüsse
Einwirkung durch Strahlung Hautkontakt Beständigkeit gegen entsprechende Strahlung.
Einwirkung durch Nässe Kontakt mit Wasser Wasserundurchlässigkeit
Nichterkennbarkeit mangelnde Wahrnehmung Warnfarbe, Retroreflexion
Kontamination Kontakt mit radioaktiven oder anderen Stoffen Dichtheit, Dekontaminierbarkeit, Beständigkeit
Einwirkung von Mikroorganismen Kontakt mit Mikroorganismen Dichtheit, Dekontaminierbarkeit, Beständigkeit

Tab. 2: Durch die Verwendung von Schutzkleidung abzudeckende Risiken für Rumpf, Arme und Beine

Schutzkleidung kann an sich eine Gefährdung darstellen (s. Tab. 3).

 
Risiken Ursachen und Art der Risiken Bei der Auswahl bzw. Verwendung der Schutzkleidung in Bezug auf Sicherheit zu beachtende Faktoren
Belastung des Trägers, Behinderung bei der Arbeit unzulänglicher Tragekomfort
  • ergonomische Gestaltung,
  • Maße, Maßänderung, Flächengewebe,
  • Tragekomfort, Wasserdampfdurchlässigkeit
Gesundheits- und Unfallrisiko
  • schlechte Hautverträglichkeit
  • Mangel an Hygiene
  • erfasst werden (verfangen, eingezogen oder mitgerissen werden)
  • Wechselwirkung mit anderer persönlicher Schutzausrüstung und etwaige Beeinträchtigung der Wirksamkeit
  • Materialeigenschaften,
  • Pflegeeigenschaften,
  • Passform, äußere Gestaltung
  • Kompatibilität verschiedener persönlicher Schutzausrüstungen
elektrostatische Aufladung Freiwerden von elektrischer Energie (Zündfunke) Ableitfähigkeit

Tab. 3: Risiken, die sich durch die Schutzkleidung ergeben können

 
Praxis-Tipp

Bei der Auswahl von Schutzkleidung Beschäftigte beteiligen

Die Akzeptanz der Beschäftigten, Schutzkleidung zu tragen, erhöht sich, wenn sie bei der Auswahl involviert sind. Ziel sollte dabei sein, dass die Schutzkleidung einen Tragekomfort bietet.

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