Anhaltender Stress beeinträchtigt Motivation, Lebens- und Arbeitsqualität. Folgen können erhöhte Risikobereitschaft, z. B. durch aufkommende Aggressionen, mangelnde Aufmerksamkeit bzw. Ablenkung, und Denkblockaden sein. Wer permanent unter hohem Stress steht, kann eher Fehler machen. Dauerhaft hoher Stress beeinflusst auch die Gesundheit: muskuläre Verspannungen, Bluthochdruck, Magengeschwüre können die Folge sein.

Abb. 47

Keine Zeit für Stress

Rechtliche Grundlagen

 

Weitere Informationen
  • DGUV Information 206-013 "Stress, Mobbing & Co."
  • DGUV Information 206-030 "Umgang mit psychisch beeinträchtigten Beschäftigten - Handlungsleitfaden für Führungskräfte"
  • Unfallversicherung Bund und Bahn, Broschüre "Was stresst?"
  • GDA, Broschüre "Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung"
  • BAUA, Broschüre "Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben"

 

Gefährdungen

Was ist Stress?

Stress ist eine natürliche körperliche und psychische Reaktion auf innere und äußere Reize, z. B. überraschende Situationen, sowie Anforderungen, z. B. Arbeitsaufgaben. Stress kann positiv oder negativ empfunden werden. Dauerhaft hoher und insbesondere negativ empfundener Stress kann zu gesundheitlichen Problemen und Leistungsschwankungen Ihrer Beschäftigten führen.

Häufige psychische Belastungsfaktoren sind:

  • Termindruck
  • Fehlende/ungünstige Arbeitszeitregelung
  • Mangelnder Informationsfluss, z. B. mangelhafte Kommunikation im Betrieb
  • Unklare Aufgabenverteilung, z. B. Zuständigkeit beim Be- und Entladen
  • Verkehrssituationen, wie Stau, Baustellen, Umleitungen, Kontrollen
  • Parkplatzsuche
  • Ladungsdiebstahl und Überfälle
  • Fahrzeugpanne
  • Konflikte mit Kollegen und Kolleginnen/Führungskräften
  • Schlechtes soziales Klima im Unternehmen
Maßnahmen

Das Arbeitsschutzgesetz verlangt von Ihnen, dass Gefährdungen möglichst vermieden und die verbleibenden Gefährdungen möglichst geringgehalten werden. Das gilt auch für Gefährdungen, die aus psychischen Belastungen resultieren. Wie alle arbeits- und gesundheitsschutz-relevanten Themen ist auch dieses in der Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren.

Was können Sie konkret für die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun? Oft hilft schon die Berücksichtigung folgender Punkte:

  • Sorgen Sie für ein positives soziales Klima in Ihrem Unternehmen, z. B. durch Förderung der Zusammenarbeit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Betriebsveranstaltungen etc.
  • Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausreichend Rückmeldung über deren Leistung durch Anerkennung, Lob und Kritik.
  • Zeigen Sie Ihre Wertschätzung durch das Anbieten von Fortbildungen und Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Geben Sie ausreichend Informationen zu positiven oder negativen Entwicklungen im eigenen Haus, kaum etwas bremst die Arbeitseffektivität so wie die "Gerüchteküche".
  • Sorgen Sie für klare Entscheidungsstrukturen in Ihrem Unternehmen und bei der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst ohne permanenten Zeit- und Termindruck arbeiten können und Überstunden die Ausnahme bleiben.
  • Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein kontinuierliches Erledigen ihrer Arbeitsaufgaben ohne häufige Änderungen bzw. Störungen.
  • Sorgen Sie für eine realistische Tourenplanung und legen Sie vorab Lösungen zu möglichen Störungen, wie Stau, Panne, Unfall, fest.
  • Berücksichtigen Sie, wenn möglich, die Einsatzwünsche Ihres Fahrpersonals bei der Tourenplanung.
  • Achten Sie auf eine gerechte Verteilung der Arbeitsaufgaben.
  • Nehmen Sie Rückmeldungen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Tagesgeschäft ernst, z. B. Schilderungen über Gefahren und Konflikte an Ladestellen. Benennen Sie eine geeignete Ansprechperson im Unternehmen für akute Probleme.
  • Geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, Stressbewältigungsstrategien zu erlernen. Informieren Sie sich über Kursangebote bei Ihrem Unfallversicherungsträger, bei Krankenkassen, Volkshochschulen oder Sportvereinen.

Überfälle und Diebstähle stellen eine besondere Situation für Ihre Fahrerinnen und Fahrer dar und diese Erfahrungen werden auch sehr unterschiedlich verarbeitet. Nehmen Sie sich nach einem solchen Ereignis Zeit für ein persönliches Gespräch, um Lösungen anbieten zu können. Zudem können Sie folgende Punkte beachten:

  • Rüsten Sie Ihre Fahrzeuge ggf. mit Schutzeinrichtungen zur Abwendung von Überfällen und Diebstahl aus.

3.1.4 Führerhaus: Einbruchssicherungen

  • Die oberste Regel im Falle eines Überfalls lautet: Leben und Gesundheit haben absoluten Vorrang. Für Ihre Fahrerinnen und Fahrern können folgende Hinweise wichtig sein, die Sie in Ihre Unterweisung aufnehmen sollten:

    • bei vorgehaltener Waffe widerspruchslos allen Weisungen folgen und Geg...

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Arbeitsschutz Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge