Zusammenfassung

 
Überblick

Atemschutz ist eine Persönliche Schutzausrüstung, die die Atmungsorgane vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit schützen soll. Atemschutz gibt es in verschiedenen Varianten zum Schutz vor unterschiedlichen Stoffen, die partikelförmig oder gasförmig sein können. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung muss ermittelt werden, welcher Atemschutz bei welchen Tätigkeiten getragen werden muss. Atemschutz ist dabei eine Persönliche Schutzausrüstung, die in der Priorisierung erst nach der Prüfung von Substitutionsmöglichkeiten sowie technischen und organisatorischen Maßnahmen in Betracht gezogen wird (STOP-Prinzip).

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

1 Arten von Atemschutz

1.1 Trageform

Beim Atemschutz werden verschiedene Trageformen unterschieden. Hierzu gehören:

  • Viertelmasken,
  • Halbmasken und
  • Vollmasken.

Halbmasken umschließen Mund, Nase und Kinn, Viertelmasken nur Mund und Nase. Die Augen bleiben ungeschützt. Viertel- und Halbmasken können Ein- und Ausatemventile haben.

Vollmasken umschließen das ganze Gesicht. Diese werden nach DIN EN 136 in 3 Arten unterschieden

  • Klasse 1: Vollmasken für Anwendungsbereiche mit geringer Beanspruchung,
  • Klasse 2: Vollmasken für normale Anwendungsbereiche,
  • Klasse 3: Vollmasken für spezielle Anwendungsbereiche mit höchster Beanspruchung.

Vollmasken der Klasse 3 verwendet beispielsweise die Feuerwehr. Für die Feuerwehr müssen die Masken-Helm-Kombinationen der DIN 58610 genügen (s. Abb. 1).

Abb. 1: Feuerwehrmann mit Atemschutz und Helm[1]

Über Vollmasken wird i. d. R. die Bereitstellung umgebungsluftunabhängiger Atemluft realisiert.

In Abhängigkeit von der Gefährdung können auch Atemschutzhauben und -helme bzw. Atemschutzanzüge zur Fremdbelüftung verwendet werden.

Atemschutzhauben und -helme bedecken das gesamte Gesicht, häufig auch den ganzen Kopf des Nutzers. Über eine gefilterte Ansaugung wird gereinigte Atemluft zur Verfügung gestellt. Diese Art des Atemschutzes kann beispielsweise bei Schweißarbeiten eingesetzt werden.

Ein Atemschutzanzug bedeckt den gesamten Körper i. d. R. vollständig. Die Atemluft wird dem Nutzer direkt aus dem Anzug zugeführt. Atemschutzanzüge werden dann eingesetzt, wenn vor weiteren Gefährdungen geschützt werden soll, z. B. Mikroorganismen.

[1] Quelle: pixabay.com.

1.2 Filter

Atemschutz wird weiterhin hinsichtlich seiner Filterart unterschieden. Gasfilter schützen vor Gasen und Dämpfen, Partikelfilter vor festen und flüssigen Aerosolen. Tritt bei einer Tätigkeit beides auf, muss ein Kombinationsfilter eingesetzt werden.

Partikelfilter (s. Abb. 2) werden Nach DIN EN 149 in 3 Klassen unterschieden:

  • P1: geringes Abscheidevermögen,
  • P2: mittleres Abscheidevermögen,
  • P3: hohes Abscheidevermögen.

Sie sind durch den Kennbuchstaben P, der Partikelfilterklasse, den Kennbuchstaben bezüglich der Wiederbenutzbarkeit und der Kennfarbe Weiß gekennzeichnet.

Welche Klasse der Partikelfilter zum Einsatz kommt, ist abhängig von der Größe der Partikel und der Gefährdung durch die Partikel (z. B. biologische Arbeitsstoffe unterschiedlicher Risikoklassen, Radioaktivität, CMR-Stoffe).

Abb. 2: Beispiel Partikelfilter[1]

Die Wiederbenutzbarkeit ist durch folgende Kennbuchstaben gekennzeichnet:

  • R: Gebrauch über eine Arbeitsschicht hinaus (unter Beachtung der Benutzungsbeschränkungen),
  • NR: Verwendbarkeit kürzer als eine Arbeitsschicht.

Gasfilter werden anhand ihrer Eignung für bestimmte Gase nach DIN EN 14 387, DIN 58 620 und DIN 58 621 gekennzeichnet (s. Tab. 1).

 
Typ Kennfarbe Hauptanwendungsbereich Klasse Einsatzgrenzen
A braun Organische Gase und Dämpfe, mit Siedepunkt > 65 °C

1

2

3

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)**

500 ml/m³ (0,05 Vol .-%)***

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)**

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)***

10.000 ml/m³ (1,0 Vol .-%)**

5000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)***
B grau Anorganische Gase und Dämpfe, z. B. Chlor, Hydrogensulfid (Schwefelwasserstoff), Hydrogencyanid (Blausäure), – nicht gegen Kohlenstoffmonoxid

1

2

3

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)**

500 ml/m³ (0,05 Vol .-%)***

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)**

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)***

10.000 ml/m³ (1,0 Vol .-%)**

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)***
E gelb Schwefeldioxid, Hydrogenchlorid (Chlorwasserstoff) und andere saure Gase

1

2

3

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)**

500 ml/m³ (0,05 Vol .-%)***

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)**

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)***

10.000 ml/m³ (1,0 Vol .-%)**

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)***
K grün Ammoniak und organische Ammoniak-Derivate

1

2

3

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)**

500 ml/m³ (0,05 Vol .-%)***

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)**

1.000 ml/m³ (0,1 Vol .-%)***

10.000 ml/m³ (1,0 Vol .-%)**

5.000 ml/m³ (0,5 Vol .-%)***
AX braun niedrigsiedende organische Verbindungen (Siedepunkt ≤ 65 °C) der Niedrigsiedergruppen 1 und 2 -

1.000 ml/m³ (0,1 Vol.-%)**

5.000 ml/m³ (0,5 Vol.-%)***
SX violett wie vom Hersteller festgelegt - ...

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