Damit die "Anliegen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung" praxisnah beraten werden können, ist es sinnvoll, dass der ASA dicht bei den Arbeitsplätzen angesiedelt ist. Das legt auch die Vorgabe nahe, nach der Sicherheitsbeauftragte an der ASA-Arbeit teilnehmen.

Vorteil:

Der Kontakt zu den Beschäftigten ist sehr direkt. Es können Themen wahrgenommen und bearbeitet werden, die an der Basis tatsächlich wichtig sind. Damit ist die Arbeit des ASA gut überschaubar und – im besten Fall – für die Beschäftigten spürbar, was für die Zusammenarbeit der Belegschaft in Sachen Arbeits- und Gesundheitsschutz und damit für die gesamte Unternehmenskultur in diesem Bereich sehr relevant ist.

Nachteile:

Elementare Entscheidungen werden bei Unternehmen ab einer gewissen Größe nicht auf der Ebene gefällt, die für eine überschaubare ASA-Arbeit die richtige ist. Das betrifft viele Prozesse, die Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz direkt betreffen, z. B. betriebsärztliche und sicherheitstechnische Beratung (soweit nicht intern geregelt), Organisation von Vorsorgen, produktionstechnische Entscheidungen (z. B. den Einsatz von Gefahrstoffen, Schutzausrüstung, Fremdfirmen usw. betreffend), Personaleinsatz und nicht zuletzt die Freigabe von Investitionsmitteln. Ein niedrig angesiedelter ASA wird häufig das Problem haben, dass zwar Einschätzungen und Empfehlungen getroffen werden können, diese aber auf andere Ebenen weitergereicht werden müssen, von denen ebenso Vorgaben zurückkommen. Das verzögert die Arbeit, macht sie anfällig für Kommunikationsprobleme und damit oft unbefriedigend.

Wenn zahlreiche ASA-Gremien auf relativ niedriger Ebene angesiedelt sind, haben die Führungskräfte, die man gern als Entscheidungsträger in Arbeitsschutzdingen eingebunden sähe, es unter Umständen mit einer Vielzahl von Ansprechpartnern und Sitzungsterminen zu tun, die eine regelmäßige Teilnahme schon aus Zeitgründen praktisch unmöglich werden lassen. In der Folge sind diese Gremien oft kaum mit den nötigen Entscheidern in Kontakt. Außerdem ist es nahezu unvermeidlich, dass zahlreiche Fragen an unterschiedlichen Orten im Unternehmen redundant und unterschiedlich immer wieder diskutiert werden. Das steht dann in Widerspruch zu modernen und effizienten Organisationsstrukturen, wie größere Unternehmen sie brauchen, und es schreckt verantwortliche Führungskräfte höherer Ebenen davon ab, sich mit Arbeitsschutzdingen eingehender zu beschäftigen.

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