Null-Emissions-Ziel für PKW und Transporter bis 2035

Am Donnerstagabend erzielten das Europäische Parlament und der Rat eine vorläufige Einigung über die überarbeiteten CO2-Emissionsreduktionsziele für neue PKW und leichte Nutzfahrzeuge.

Am Donnerstagabend erzielten das Europäische Parlament und der Rat eine vorläufige Einigung über die überarbeiteten CO2-Emissionsreduktionsziele für neue PKW und leichte Nutzfahrzeuge.

Die EU-Verhandlungsführer erzielten eine Einigung mit den Mitgliedstaaten über den ursprünglichen Vorschlag der Kommission, bis 2035 eine emissionsfreie Straßenmobilität zu erreichen. Damit setzt die EU im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP27 ein klares Signal, dass es ernst meint mit der Verabschiedung konkreter Gesetze, um die ehrgeizigeren Ziele des EU-Klimagesetzes zu erreichen.

Bewertungsmethodik der Lebenszyklusemissionen

Dem Parlament ist es gelungen, eine Methodik für die Bewertung und Datenmeldung der CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von auf dem EU-Markt verkauften Pkw und Transportern einzuführen. Die Kommission wird diese Methodik bis 2025 vorlegen, gegebenenfalls zusammen mit Legislativvorschlägen.

Außerdem wird die Kommission bis Ende 2025 und danach alle zwei Jahre einen Bericht veröffentlichen, um die Fortschritte auf dem Weg zu einer emissionsfreien Straßenmobilität zu bewerten. Der Bericht wird sich mit den Auswirkungen auf die Verbraucher und die Beschäftigung, den Fortschritten bei der Energieeffizienz und der Erschwinglichkeit von emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen sowie mit Informationen über den Markt für Gebrauchtfahrzeuge befassen.

Angleichung der Emissionsgrenzwerte an die realen Emissionen

Die Kommission wird die Diskrepanz zwischen den Emissionsgrenzwerten und den realen Kraftstoff- und Energieverbrauchsdaten überwachen und jährlich darüber Bericht erstatten. Damit sollen die durchschnittlichen spezifischen CO2-Emissionen der Hersteller ab 2030 angepasst werden.

EU- Berichterstatter Jan Huitema sagte zu der Einigung:

Mit diesen Zielen schaffen wir Klarheit für die Automobilindustrie und stimulieren Innovation und Investitionen für die Automobilhersteller. Darüber hinaus wird der Kauf und das Fahren von emissionsfreien Autos für die Verbraucher billiger werden. Ich freue mich, dass wir heute mit dem Rat eine Einigung über eine ehrgeizige Überarbeitung der Ziele für 2030 erzielt und ein 100%-Ziel für 2035 unterstützt haben. Dies ist entscheidend, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und umweltfreundliches Fahren erschwinglicher zu machen.

Transformation im Automobilsektor soll gerecht finanziert werden

Die Einigung sieht vor, dass die bestehenden EU-Finanzmittel für den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen und verwandten Technologien eingesetzt werden. Insbesondere KMU in der der Automobilzulieferkette sowie gefährdete Regionen und Gemeinden sollen entlastet werden.

Weitere vorgesehene Maßnahmen:

  • Der Anreizmechanismus für emissionsfreie und emissionsarme Fahrzeuge wird überarbeitet und mit einem höheren Richtwert versehen. Das soll sicherstellen, dass er mehr erschwingliche emissionsfreie Fahrzeuge auf den EU-Markt bringt
  • Herstellern mit kleinen Produktionsmengen pro Kalenderjahr (1.000 bis 10.000 neue Pkw oder 1.000 bis 22.000 neue Transporter), kann bis Ende 2035 eine Ausnahmeregelung gewährt werden (Hersteller, die für weniger als 1.000 Neuzulassungen pro Jahr verantwortlich sind, sind weiterhin ausgenommen)
  • Die bestehenden Vorschriften für die Kennzeichnung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen von Autos sollten bis Ende 2024 überprüft werden.

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Dieser Artikel basiert auf einer Pressemeldung des Europäischen Parlaments vom 27.10.2022.

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