Klimarisiken

Hochwasserschutz: Risiken und Vorsorgemaßnahmen für Unternehmen


Hochwasserschutz: DUH sieht Risiken für Unternehmen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm: Viele Bundesländer sind auf Jahrhunderthochwasser unzureichend vorbereitet. Auch Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich besser gegen klimabedingte Extremereignisse zu wappnen. Doch welche Maßnahmen sind notwendig, um Schäden zu minimieren?

Die DUH warnt in einer aktuellen Analyse vor erheblichen Defiziten im Hochwasserschutz vieler Bundesländer. Insbesondere Bayern weist ein hohes Risiko auf: Über 65.000 Wohnadressen könnten bei einem Jahrhunderthochwasser betroffen sein – das entspricht rund 4,25 Prozent der Landesfläche. Auch andere Bundesländer wie Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen haben vergleichsweise große Risikoflächen.

Ein zentrales Problem ist laut DUH die fehlende Umsetzung naturbasierter Lösungen wie die Renaturierung von Flüssen und Auen, um Wasser zurückzuhalten und Abflüsse zu regulieren. Mit Blick auf den Klimawandel wird zudem erwartet, dass extreme Wasserstände künftig häufiger auftreten.

Auswirkungen für Unternehmen

Für Unternehmen in hochwassergefährdeten Gebieten ergeben sich aus diesen Szenarien erhebliche Herausforderungen. Sie sind gesetzlich verpflichtet, Eigenvorsorge zu betreiben – etwa gemäß der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie oder des Wasserhaushaltsgesetzes. Besonders betroffen sind Betriebe in Überschwemmungsgebieten mit spezifischen Haftungs- und Sorgfaltspflichten.

Nachhaltigkeitsverantwortliche können hier eine Schlüsselrolle übernehmen: „Unternehmen mit Verantwortlichen für klimabezogene Risiken sind klar im Vorteil“, erklärt Sabrina Schulz, stellvertretende Bereichsleiterin Naturschutz und biologische Vielfalt bei der DUH. Neben Hochwasser stellen auch andere Klimaextreme wie Dürre oder Stürme zunehmende Gefahren dar.

Vorsorgemaßnahmen zur Schadensbegrenzung

Um sich gegen potenzielle Schäden abzusichern, empfiehlt die DUH folgende Maßnahmen:

  • Flächenentsiegelung: Betriebsgelände sollten nach dem „Schwammprinzip“ gestaltet werden, um Regenwasser besser versickern zu lassen.
  • Notfallpläne: Die Erstellung realistischer Notfallpläne für unterschiedliche Szenarien ist essenziell.
  • Baulicher Schutz: Gebäude können so angepasst werden, dass sie weniger anfällig für eindringendes Wasser sind.

Darüber hinaus betont Schulz im Sinne der doppelten Wesentlichkeit die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen – etwa durch Konzepte zur Vermeidung von Umweltkontamination bei Überschwemmungen.

Kritik an Berechnungen und Appell zur Eigenverantwortung

Das hessische Umweltministerium kritisiert jedoch die Methodik der DUH-Berechnungen. Es verweist darauf, dass bereits umfangreiche Vorsorgemaßnahmen umgesetzt wurden – etwa durch festgesetzte Überschwemmungsgebiete entlang von 4.800 Flusskilometern. Dennoch bleibt Eigenverantwortung entscheidend: Sowohl Bürger als auch Unternehmen müssen ihre Grundstücksnutzung an mögliche Folgen von Hochwasser anpassen.

Der Klimawandel erhöht nicht nur das Risiko extremer Wetterereignisse wie Hochwasser; er fordert auch ein Umdenken beim Risikomanagement in Wirtschaft und Politik gleichermaßen. Frühzeitige Planung sowie Investitionen in Präventionsmaßnahmen zahlen sich langfristig aus – sowohl ökologisch als auch ökonomisch.


0 Kommentare
Das Eingabefeld enthält noch keinen Text oder nicht erlaubte Sonderzeichen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe, um den Kommentar veröffentlichen zu können.
Noch keine Kommentare - teilen Sie Ihre Sicht und starten Sie die Diskussion