Den Faktor Selbstdarstellung nahmen 5 von 15 Frauen (33 %) als hinderlich wahr, lediglich eine Frau nicht (7 %). 4 Frauen (27 %) gehen grundsätzlich davon aus, dass Selbstdarstellung für das Erreichen einer Führungsposition wichtig ist, sei es zum Zwecke der Darstellung der eigenen Person, der eigenen Fachkompetenzen oder der Vorbildfunktion. 33 % der Frauen können sich mit der männlich geprägten Art der Selbstdarstellung gar nicht identifizieren.

"Inzwischen komme ich aber meistens zu dem Punkt, dass mir sehr bewusst ist, dass ich das gar nicht will. Das ist nicht meine Art. Ich bin davon überzeugt, dass man einen eigenen Weg entwickeln muss und nicht das männliche Verhalten kopieren sollte."[1]

Vielmehr möchten die Frauen durch ihre Kompetenz einen konstruktiven Beitrag für die Organisation leisten (13 %). Eine Frau äußerte die Annahme, dass das Phänomen der Selbstdarstellung auf verfestigten Strukturen basiert. Dies zeige sich in der dominanten Haltung von Männern in Sitzungen, welche von den Männern selbst jedoch nicht wahrgenommen wird. Eine Frau sagte aus, dass sie, als Reaktion auf diese Art der Selbstdarstellung, in Sitzungen stark auf ihre Kleidung und ihr korrektes Verhalten achtet (7 %).

2 Frauen empfanden es als hinderlich, dass männliche Führungskräfte der gesellschaftlichen Erwartung an eine Führungsrolle entsprechen, während Frauen gegen die gesellschaftliche Rollenerwartung des weiblichen Stereotyps ankämpfen, Frauen könnten sich nicht selbst darstellen (13 %).

"Eine Eigenschaft, die Männern positiv ausgelegt wird, ist gerade dieses Selbstdarstellen und Überzeugen oder von sich selbst überzeugt sein. Diese Eigenschaft wird bei Frauen manchmal als unsympathisch ausgelegt. Also zickig oder "sie meint, sie müsse sich beweisen" oder man sei eher so die Durchsetzungsstarke."[2]

Schließlich äußerten 3 Frauen die Meinung, dass die Fähigkeit zur Selbstdarstellung nicht geschlechterabhängig sondern personenabhängig sei (20 %). 2 Frauen sagten, dass sich Frauen gleich gut wie Männer darstellen können (13 %) und 3 Frauen äußerten, dass sich Männer besser als Frauen darstellen können (20 %).

[1] Ebd.
[2] A.a. O. S. 70. Zahlreiche weitere Beispiele bei Bohnet 2022.

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