Kalte Progression: BdSt fordert Reform

Der Bund der Steuerzahler fordert, dass der Abbau der kalten Progression wieder auf die Tagesordnung der Bundesregierung kommt.

"Der Bundesfinanzminister muss erneut die Initiative ergreifen, damit der Einkommensteuertarif reformiert wird. Denn wenn die Löhne steigen, werden die Steuerzahler durch den überproportionalen Zugriff des Fiskus massiv zur Kasse gebeten. Diese Ungerechtigkeit haben nun auch Vertreter der Gewerkschaften erkannt und fordern ebenfalls den Abbau der kalten Progression", betont der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel.

Abgesehen von erhöhten Grundfreibeträgen ist der Einkommensteuertarif zuletzt 2010 grundlegend reformiert worden. Von 2010 bis 2017 müssen die Löhne allein zum Inflationsausgleich um rund 13 Prozent steigen. Ohne Tarifkorrekturen führt dies - obwohl nur die Geldentwertung ausgeglichen wird -, zu höheren Durchschnittssteuersätzen für die Einkommensteuerzahler und damit zu überproportional steigenden Steuerlasten. Nach Berechnungen des Deutschen Steuerzahlerinstituts werden die Steuerzahler allein in den Jahren 2014 bis 2017 mit insgesamt 55,8 Milliarden Euro durch den ungerechten Effekt der kalten Progression geschröpft.

Der Einkommensteuertarif ist so aufgebaut, dass der Steuersatz mit dem Einkommen steigt. Damit führen Lohnerhöhungen auch zu einer höheren Steuerbelastung. Dies gilt selbst dann, wenn mit der Lohnerhöhung nur die Inflation ausgeglichen werden soll. Ohne eine regelmäßige Korrektur des Steuertarifs rutschen die Steuerzahler so in immer höhere Steuersätze hinein. Der BdSt fordert daher eine nötige Anpassung an die Lebensverhältnisse. Präsident Holznagel: "Es muss einen 'Tarif auf Rädern' geben."

BdSt, Pressemitteilung vom 28.2.2014