Impfung: Drohende Lieferengpässe bei Impfstoffen für Kinder

Bei verschiedenen Kinderimpfstoffen droht ein Lieferengpass. Wegen fehlender Impfstoffe kann die Grundimmunisierung der Kinder nicht mehr sichergestellt werden. Daher wird Kritik an der Monopolisierung bei der Herstellung von Impfstoffen laut. Ist die Politik gefordert?

Der Dachverband für Kinder- und Jugendmedizin warnt: Die Impfstoffe für Kinder werden knapp. Derzeit seien bestehen sowohl beim Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken als auch beim Einzelimpfstoff gegen Windpocken Lieferengpässe, so die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) am 27.1.2014. „Das führt dazu, dass wir bei Kindern die Grundimmunisierung nicht zuverlässig garantieren können“, sagte DAKJ-Generalsekretär Manfred Gahr.

Nur ein Pharmaunternehmen stellt die Impfstoffe her

Nach Angaben des DAKJ stellt nur ein Pharmaunternehmen den Kombinationsimpfstoff her. Dieses Unternehmen ist gleichzeitig einer der Hauptlieferanten für den Windpocken-Impfstoff. Das Robert-Koch-Institut meldete, dass diese Firma eine Produktionsserie zurückziehen musste, die nicht den Freigabekriterien entsprach.

Frühestens im 2. Quartal 2014 sei damit zu rechnen, dass der Windpocken-Impfstoff wieder ausgeliefert werde. Allerdings stehe der genaue Zeitpunkt noch nicht fest.

Monopolisierung bei Impfstoffen gesetzlich unterbinden

Auf seiner Internetseite ( dakj.de) hatte der Dachverband bereits in der vergangenen Woche auf den drohenden Lieferengpass bei den Kinderimpfstoffen hingewiesen. „Es muss über gesetzliche Regelungen nachgedacht werden, die die negativen Folgen der Monopolisierung der Impfstoffherstellung verhindern“, forderte DAKJ-Generalsekretär Gahr dort.

dpa