Geld macht glücklich – oder doch nicht?

Die ARD hat für ihre Themenwoche "Zum Glück" versucht, das Glück in Zahlen zu fassen: Das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap hat dafür von Mai bis Oktober für den "ARD Glückstrend" 50.359 Menschen telefonisch befragt. Das Ergebnis: Mit 7,5 von zehn Punkten schätzen sich die Deutschen als recht glücklich ein.
Ähnliches belegt der vor kurzem erschienene "Glücksatlas" der Deutschen Post, der auf den Daten des sozio-oekonomischen Panels und einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter 3.073 Menschen beruht : Er zeigt, dass sich der deutsche Zufriedenheitsindex mit 7,0 von zehn Punkten in den vergangenen drei Jahren nicht verändert hat. Wohl ist Deutschland im europaweiten Glücksranking von Platz 15 auf Platz 8 nach vorne gerutscht.
Arbeitszufriedenheit liegt unter den Durchschnittswerten
Die Zufriedenheit im Job zieht diese Werte allerdings etwas nach unten: Laut dem Glücksatlas liegt die Arbeitszufriedenheit über die vergangenen Jahre hinweg bei einem relativ gelichbleibenden Wert von 6,8 Punkten.
Auch die Jobbörse Monster.de hat zusammen mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) 549 deutsche Arbeitnehmer gefragt, wie zufrieden sie sind. Die Umfrage zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) ihren Job mag und als angemessene Option für ihre jetzige Situation betrachtet. Lediglich fünf Prozent „lieben“ ihre Arbeit. Im internationalen Vergleich mit 8.000 Umfrageteilnehmern wird deutlich, dass Arbeitnehmer in Deutschland am wenigsten mit ihrer beruflichen Tätigkeit zufrieden sind.
Die Zufriedenheit über das Einkommen steuern?
Welche Rolle spielt das Gehalt bei der Zufriedenheit? Diese Frage stellen sich Personaler schon lange und diverse Umfragen belegen auch, dass auf hier ein Zusammenhang besteht. Doch ob mehr Geld tatsächlicher zufriedener macht, lässt sich weiterhin nicht eindeutig klären.
Laut der Monster-Umfrage sind besser bezahlte Arbeitnehmer nicht glücklicher sind als ihre weniger gut verdienenden Kollegen: 41 Prozent der Geringverdiener lieben oder mögen ihren Job sehr, bei den Vielverdienern sind es 38 Prozent. Arbeitnehmer mit einem durchschnittlichen Einkommen zeigen sich hier am wenigsten zufriedenen: Nur 28 Prozent stimmen dieser Aussage zu. Die meisten Durchschnittsverdiener mögen ihren Job und sehen sich für ihre derzeitige Situation am richtigen Platz, 11 Prozent mögen ihn hingegen nicht oder überhaupt nicht.
Die ARD zeigt – auf einer wesentlich höheren Datenbasis -, dass Menschen mit höherem Einkommen (Haushaltsnettoeinkommen: 3.000 Euro und mehr) sich mit 7,9 von zehn Punkten als sehr zufrieden einstufen. Bei einem Einkommen bis 1.500 Euro liegt die Zufriedenheit lediglich bei 6,8.
Der Glücksatlas 2013 wiederum belegt, dass die Zufriedenheit mit dem Einkommen seit der ersten Umfrage vor drei Jahren zwar zugenommen hat (von 6,0 im Jahr 2004 auf aktuell 6,4). Die Arbeitszufriedenheit ist dabei aber relativ gleich geblieben bei einem Wert von 6,8 Punkten auf der Zehnerskala.
Lieber mehr Freizeit als mehr Geld
Dass Geld nicht alles ist, zeigt auch eine weiter Umfrage der Personalberatung Rochus Mummert unter 1.000 Arbeitnehmern: Vier von zehn Befragten würden für zeitliche Freiräume auf Geld verzichten. Unter den Führungskräften wäre fast jeder Dritte dazu bereit, für mehr zeitlichen Freiraum finanzielle Abstriche in Kauf zu nehmen.
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