Gang auf die Toilette im Homeoffice nicht versichert

Wer im Homeoffice auf die Toilette geht, ist im Fall eines Unfalls nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Das hat das Sozialgericht München mit Urteil vom 4.7.2019 entschieden. 

Wer beim Gang zur Toilette im Homeoffice einen Unfall erleidet, steht nicht unter gesetzlichem Unfallversicherungsschutz. Eine hieraus resultierende Verletzung kann damit nicht als Arbeitsunfall geltend gemacht werden. So entschied das Sozialgericht München in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil.

Sturz bei Rückweg von Toilette

Der Kläger (Arbeitnehmer) war mit Einverständnis seines Arbeitgebers während seiner gesamten Arbeitszeit in einem Büro im Keller seines Hauses beschäftigt. Dort fanden regelmäßig Besprechungen mit Kollegen statt. Zudem wurden die Kosten für die PC-Ausstattung vom Arbeitgeber übernommen. Der Kläger stürzte auf dem Rückweg von der Toilette auf der Treppe und zog sich dabei eine Fraktur des Fußes zu, die aufgrund von Komplikationen zu einer 6-monatigen Arbeitsunfähigkeit führten. Der Kläger machte daraufhin den Sturz als Arbeitsunfall geltend.

Keinen Einfluss auf Sicherheit der Einrichtung

Das Sozialgericht München hat den Anspruch auf einen Arbeitsunfall abgelehnt. Der Gang zur Toilette im Betrieb sei zwar nach geltender Rechtslage unfallversichert. Dieser Grundsatz greife jedoch nicht, wenn der Arbeitnehmer im Homeoffice arbeitet. Dabei argumentiert das Gericht, dass der Arbeitgeber dort keinen Einfluss auf die Ausgestaltung und damit Sicherheit der Einrichtung habe. Das Homeoffice sei nicht als Teil der Betriebsstätte des Arbeitgebers zu sehen. Damit greife hierfür auch nicht der Unfallversicherungsschutz.

(Sozialgericht München, Urteil v. 4.7.2019, S 40 U 227/18)

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