Personalkosten

Rostock muss Defizit bei Personalkosten ausgleichen


Rostock muss Defizit bei Personalkosten ausgleichen

Die Stadt Rostock hat die Personalkosten zu optimistisch berechnet und musste deshalb kurzfristig zusätzliche Mittel in Höhe von 11 Millionen Euro aufnehmen. Grund sind Mehrkosten durch die TVöD-Tarifrunde 2025 und höhere Ausgaben für die Pflegeversicherung.

Die Gehälter der 2.700 Beschäftigten der Stadt Rostock sind nach einer Entscheidung der Bürgerschaft gesichert. Die Bürgerschaft machte am 19. November den Weg frei für zusätzliche Mittel in Höhe von rund 11 Millionen Euro, die für die Zahlung der Bezüge fehlten. Zugleich machte die Bürgerschaft den Weg frei für zusätzliche Mittel von rund 32 Millionen Euro für Mehrkosten in verschiedensten Bereichen wie Kita-Förderung, Mieten und Nebenkosten.

Die Bewilligungen waren auch deshalb nötig, weil die Entscheidungen für den auslaufenden Doppelhaushalt 2024/2025 bereits 2023 getroffen wurden. Doch lagen zu dem Zeitpunkt zwar Annahmen und Schätzungen, aber keine konkreten Erkenntnisse über zusätzliche Anforderungen in den einzelnen Teilhaushalten vor. Diese hätten sich erst im Rahmen der Haushaltsdurchführung 2025 gezeigt, so die Stadtverwaltung. 

Es sei zwar nicht das erste Mal, dass man bei Sachkosten und auch im Bereich Personal mit solchen überplanmäßigen Bewilligungen arbeite, so Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linke). Allerdings habe es diesmal im Zuge der verhängten Haushaltssperre für den Bereich Personal zu optimistische Berechnungen gegeben. Kröger sprach von einem Fehler. Details zu dem Vorgang wurden in nicht-öffentlicher Sitzung besprochen. 

Mehrkosten durch TVöD-Tarifrunde 2025 und höhere Ausgaben für Pflegeversicherung

Die SPD stützte den Antrag für die zusätzlichen Mittel, sprach aber auch von einem «großen organisatorischen Versagen». Notwendig sei ein tagesaktuelles Controlling. Fraktionschef Thoralf Sens hatte vor der Debatte Aufklärung darüber gefordert, warum die fehlenden Mehrbedarfe vom Hauptamt nicht früher angewiesen worden seien und nun der entstandene Schaden über eine Dringlichkeitsvorlage durch den politischen Raum habe behoben werden müssen. 

Die Mehrkosten beim Arbeitgeber ergaben sich unter anderem durch den neuen Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes und den höheren Arbeitgeberanteil durch die Pflegeversicherungsreform. 

Der Kreisvorsitzende der CDU Rostock, Christian Konarski, kritisierte Kröger und sprach von einem «Verwaltungs- und Haushaltsdesaster ohne Beispiel». «Die Oberbürgermeisterin kann sich in dieser Lage nicht aus der Verantwortung nehmen. Die Sicherstellung einer funktionsfähigen Stadtverwaltung ist die elementare Aufgabe jeder Rathausspitze. Sie führt 2.700 Beschäftigte. Sie trägt die politische Gesamtverantwortung dafür, dass grundlegende Abläufe wie die Auszahlung von Gehältern zuverlässig funktionieren.»

dpa

Schlagworte zum Thema:  Finanzen , Kommunen
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