Direktorengehälter an Uni-Kliniken steigen drastisch an

Die Einkünfte der Ärztlichen Direktoren der sechs Uni-Kliniken in NRW haben nach Informationen der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» seit 2006 teils drastisch zugelegt.

Die Einkünfte dieser Mediziner seien zwischen 2006 und 2012 im Schnitt um mehr als 50 Prozent angestiegen, berichtete die «WAZ» unter Berufung auf Zahlen des Landesrechnungshofes. Im Uni-Klinikum Bonn habe es zwischen 2010 und 2012 einen Gehaltszuwachs für die Position des Klinikchefs von 170 Prozent gegeben - von 204 000 Euro auf 550 000 Euro im Jahr. Der Direktor des Uniklinikums Essen habe 2012 insgesamt 568 000 Euro verdient und damit erheblich mehr als ein Landesminister.

Der Gesundheitsexperte der Gewerkschaft Verdi, Wolfgang Cremer, sprach nach Angaben der Zeitung von einer «Schieflage» zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung der Kliniken und der Entwicklung der Direktorengehälter. Auch Eberhard Kanski vom Bund der Steuerzahler NRW habe die zum Teil «sehr deutlichen Gehaltssprünge» kritisiert. Ein Sprecher des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands erklärte dagegen: «Der Job eines Ärztlichen Direktors ist mit enormen Risiken verbunden. Das ist ein Schleudersitz und kann auch das Karriereende bedeuten.»

dpa
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