Bessere Kennzahlen im Mittelstand dank Digitalisierung

In mittelständischen Unternehmen steigt der Digitalisierungsgrad über alle Branchen hinweg. Das geht aus dem Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020 hervor. Die Steigerung ist inzwischen schon in den Finanzkennzahlen bemerkbar.

Wettbewerbsfähigkeit durch digitale Geschäftsmodelle erhalten

Längst haben auch Mittelständler die Vorteile der Digitalisierung erkannt und wollen von diesen profitieren. Laut der Studie haben bereits 51 % der befragten Unternehmen das Thema in ihre Geschäftsstrategie integriert, 6 % mehr als noch im Vorjahr. Der Fortschritt ist dennoch weit größer als dieser Zuwachs auf den ersten Blick vermittelt. Mittelständische Unternehmen haben zahlreiche digitale Vorhaben realisiert. Dazu gehören die Definition digitaler Projekte, die Entwicklung von Maßnahmen und das Briefing der Mitarbeiter, welche Projekte dafür umzusetzen sind.

Auch der Nutzen der Digitalisierung zeigt sich immer deutlicher.

  • 52 % der Befragten konnten ihre Prozesse vereinfachen,
  • 47 % die Service- und Produktqualität steigern und
  • 50 % sogar die Zufriedenheit ihrer Kunden.
  • Zuwächse verzeichneten zudem 41 % beim Umsatz und beim Betriebsergebnis.

Das gibt den Mittelständlern Auftrieb, auch weiterhin in die digitale Transformation zu investieren.

Digital Leader profitieren bereits vom Vorsprung

Besonders hervorragend schneiden die Top-10-Digitalisierer oder auch Digital Leader im Mittelstand (oberste 10% der Studienteilnehmer) ab. Sie erreichen beim Digitalisierungsgrad den beachtlichen Indexwert von 85 Punkten und sind im Vergleich mit den restlichen Befragten deutlich zufriedener mit ihren Ergebnissen.

So konnten 74 % von ihnen eine Umsatzsteigerung sowie sogar 83 % eine gesteigerte Produkt- und Servicequalität vermerken. Ähnlich zufrieden sind sie mit der Neukundengewinnung. 68 % der Top-10-Unternehmen konnten diese erhöhen; im Gesamtdurchschnitt waren es im Vergleich nur 40%.

Fortschritte auch bei Digitalisierung der Geschäftsmodelle

Prozessoptimierung und Umsatzsteigerung allein machen ein Unternehmen allerdings nicht wettbewerbsfähig. Dafür ist die Erweiterung des Portfolios auf digitale Services und smarte Produkte erforderlich. Dies ist keine leichte Aufgabe, da die Konkurrenz von Start-Ups und internationalen Wettbewerbern groß ist. Trotzdem konnte im Vergleich zum Jahr 2018 der Mittelstand um einen Indexpunkt auf 48 zulegen (s. Abb.). Laut der Studie sind 30% der mittelständischen Unternehmen dabei smarte Funktionen als Zusatz für ihre Produkte und Dienstleistungen anzubieten, 21% veredelten ihre Produkte sogar schon durch vernetzte und intelligente Funktionen. Dazu gehören Predicitive-Maintenance-Services, Augmented-Reality-Brillen für die Fernwartung von Maschinen oder die Selbstkonfiguration von Produktwünschen auf der Webseite des Herstellers.

Über die Studie

Im Auftrag der Deutschen Telekom hat techconsult 2095 kleine und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zu ihren Digitalisierungsbemühungen und Transformationsfortschritten befragt. Handlungsfelder waren dabei:

  • Beziehung und Kunden
  • Produktivität im Unternehmen
  • Digitale Geschäftsmodelle
  • IT-Sicherheit und Datenschutz

Die Studie wurde bereits im vierten Jahr erhoben. Neu abgefragt wurden die Themen Big Data, Robotics und künstliche Intelligenz.

Zum Download der Studie 

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