Deutscher Arbeitsschutzpreis 2019 verliehen
Vorbildliche Unternehmen gehen vorausschauend und effektiv mit den Herausforderungen rund um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit um. An fünf dieser Vorbilder überreichte nun die Jury die unter dem Dach der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie geführte Auszeichnung.
Sicherheitskultur auf dem Bau
Unter dem Motto "Wir bauen sicher – oder gar nicht." pflegt die Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co in Lingen (Ems) eine Sicherheitskultur, die durchgängig im gesamten Unternehmen gilt. Ein breit etabliertes Bewusstsein für Sicherheit mit optimalen Qualifizierungen und Unterweisungen schützt die Gesundheit der Mitarbeiter. Der Erfolg: Seit Jahren liegen die Unfallquoten weit unter dem Branchendurchschnitt. Beinaheunfälle werden regelmäßig gemeldet, das beweist eine gelebte Fehler- und Meldekultur.
Mehr Sicherheit an Ständerbohrmaschinen
Der Mechatroniker Felix Röwekämper aus Ibbenbüren hat mit der Entwicklung eines Bohrmaschinenschraubstocks mit integriertem Aufspannmechanismus das Ziel verfolgt, das Bohren von Werkstücken auf Ständerbohrmaschinen deutlich sicherer zu machen, denn die Unfallzahlen sind bislang signifikant hoch.
Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren der Fixierung eines Schraubstocks samt Werkstück ist der von ihm gemeinsam mit dem Unternehmen Arnz FLOTT GmbH Werkzeugmaschinen entwickelte Mechanismus sehr einfach und flexibel. Mittels eines Spannhebels kann der Schraubstock einfach und schnell fest an den Tisch gezogen und so gut justiert werden.
Interaktives Spiel zur Unterweisung
Die Essener RWE Power AG hat mit der "Safety Academy" ein interaktives Spiel entwickelt, das die jährliche Sicherheitsunterweisung für den Verwaltungsbereich deutlich attraktiver als bisher gestaltet. Statt die Unterweisungspflicht durch ermüdende Frontalmonologe nur formal zu erfüllen, setzt das Spiel darauf, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz mit Spaß und im Dialog mit den Beschäftigten zu vermitteln. Auf diese Weise wird ein signifikanter Nachhaltigkeitseffekt erzeugt.
Verarbeitung allergieauslösender Stoffe
Die Sattlerei Bielkine in Hannover ist ein Fachbetrieb für Verarbeitung von Leder und Stoffen. Hier kam es bei einem Beschäftigten durch den Umgang mit latexhaltigen Stoffen zu allergieauslösenden Symptomen. Da eine Latex-Exposition im Betrieb nicht vermeidbar ist, drohte der Verlust eines erfahrenen Fahrzeugsattlers.
Daraufhin wurde die Idee entwickelt, in der Halle einen eigens für die Verarbeitung von latexhaltigen Arbeitsstoffen ausgewiesenen, separaten Raum zu schaffen. Durch die luftdichte Isolation dieses Raums konnte der restliche Arbeitsbereich latexfrei gemacht und der Mitarbeiter weiter beschäftigt werden.
Lärmminderung in Fahrzeugkabinen
Die recalm GmbH ist ein Hamburger Start-up auf dem Gebiet der aktiven Lärmminderung. Um dem Stress- und Gefahrenfaktor Lärm innerhalb von Fahrzeugkabinen von Bau- und Landmaschinen entgegenzuwirken, entwickelt recalm ein innovatives Akustikgerät, das auf dem Prinzip der aktiven Lärmminderung beruht. Durch Aussenden eines Anti-Schall-Signals werden störende Signale gelöscht. Das über eine App gesteuerte System senkt den Lärm innerhalb der Kabine um bis zu 75 Prozent und erhöht so die Sicherheit und die Lebensqualität des Maschinenbedieners.
Preisgekrönter Arbeits- und Gesundheitsschutz
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