Wenn Betriebssport zur Arbeitnehmerpflicht wird

Betriebssport gibt es auch in deutschen Unternehmen. In Schweden, wo immer mehr Firmen Sportprogramme für ihre Mitarbeiter anbieten, kann die Teilnahme jedoch durchaus verpflichtend sein.

Die Schweden sind ein sportliches Volk. 70 % sagen, dass sie mindestens 1x pro Woche Sport treiben. Besonders beliebt ist die Bewegung in der Natur, egal wie das Wetter ist. Da ist es wenig verwunderlich, dass die meisten Mitarbeiter nichts dagegen haben, wenn ihnen ihr Chef Sport als Arbeitnehmerpflicht auferlegt. Was übrigens durchaus positive Auswirkungen hat.

Betriebssport fördert die Gemeinschaft und macht leistungsfähiger

Ob Beratungsfirma oder Wasserversorger – Arbeitgeber möchten, dass ihre Mitarbeiter produktiv und leistungsfähig sind. Und die Unternehmen in Schweden sind davon überzeugt, dass das durch Sport gefördert wird. Aber auch das Gemeinschaftsgefühl der Belegschaft wird so gestärkt. Das Unternehmen, das beispielhaft durch die Presse geht, ist der Sportartikel- und Bekleidungshersteller Björn Borg. Ja, es heißt wie sein Firmengründer, der ehemalige Tennisspieler und mehrfache Wimbledon-Gewinner.

Eine Stunde Betriebssport pro Woche gehört zum Arbeitsprogramm

Die 60 Angestellten des Unternehmens treiben jeden Freitag in einer benachbarten Turnhalle gemeinsam eine Stunde Sport - und zwar während ihrer Arbeitszeit. Diese Stunde ist „heilig“, wie auf der Internetseite zu lesen ist. Und sie ist obligatorisch. Laut Firmenchef Bunge lassen sich alle Mitarbeiter darauf ein. Die meisten freuen sich sogar darauf.

Wechselnde Sportangebote begeistern die Mitarbeiter

Die Managerin der Human-Ressource-Abteilung erklärt in einem Video auf der Firmenseite, dass manche freitags sogar in Sportkleidung zur Arbeit kämen. Das Sportangebot wechselt übrigens. Mal ist es ein eher schweißtreibendes Fitnessprogramm, mal eine ruhige Yogastunde. Und zweimal im Jahr kann jeder an einem Fitnesstest teilnehmen.

Aktive Lebensweise wird ein Teil des beruflichen Alltags

Ziel des wöchentlichen Sportprogramms ist es, aus den individuellen Persönlichkeiten im Unternehmen ein Gewinnerteam zu machen. Durch die sportliche Praxis soll auch die Vision des Unternehmens von einer aktiven Lebensweise vermittelt werden.

Beschäftigte fühlen sich wohler und gesünder und sind seltener krank

Eine Studie der Universität Stockholm, die 2014 durchgeführt wurde und mit dem Start des Borg’schen Sportprogramms zusammenfällt, belegt, dass Sport während der Arbeitszeit dazu führt, dass sich die Beschäftigten wohler und gesünder fühlen. Der Studie zufolge lassen sich damit Fehlzeiten wegen Krankheit um 22 % verringern.

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