Warmduscher kommen mit Hitze besser klar

Mit den Gewittern gab es seit dem Wochenende zumindest mancherorts etwas Abkühlung. Doch die nächste Hitzewelle steht schon vor der Tür. Eine eiskalte Dusche ist dann keine gute Idee.

Eiskaltes Wasser macht aufgrund des Temperaturunterschieds dem Kreislauf zu schaffen. Außerdem aktiviert frostiges Abbrausen die körpereigene Heizung, erläutert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Die Poren ziehen sich zwar erst zusammen, doch danach schwitzt man noch stärker - der Körper versucht den Kälteschock zu kompensieren.

An heißen Tagen ist eine lauwarme Dusche die bessere Lösung

Außerdem gilt bei großer Hitze umso mehr, was bei Sommerwetter grundsätzlich gilt:

  • die Mittagshitze meiden,
  • im Schatten bleiben,
  • einen Hut und luftige Kleidung tragen sowie
  • viel trinken.

Ob man genug Flüssigkeit zu sich genommen hat, lässt sich an der Urinfarbe erkennen: Er sollte immer hellgelb sein. Denn nur dann ist der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Ist das nicht der Fall, rät die Apothekerkammer Niedersachsen, die Trinkmenge zu erhöhen.

Wer nicht genug trinkt, riskiert einen Hitzekollaps - was ist dann zu tun?

Ein Hitzekollaps kann sich u. a. durch Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Muskelkrämpfe oder Bewusstseinsstörungen bemerkbar machen. Darauf weist der Landesverband Niedersachsen/Bremen der Johanniter-Unfall-Hilfe hin.

Ersthelfer sollten eng anliegende Kleidung des Betroffenen lockern und ihn außerhalb der Sonne flach oder mit hochgelegten Beinen lagern. Er kann dann mit feuchten Lappen gekühlt werden und sollte kohlensäurearme Getränke zu sich nehmen.

Bei Sonnenstich sofort in den Schatten und feuchte Lappen auf Kopf und Nacken

Gefährliche Hitzefolgen, wie einen Sonnenstich, bemerken Betroffene an Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, einem steifen Nacken und einem roten Gesicht.

Von Eispackungen auf Kopf und Nacken rät Prof. Hans Anton Adams von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in Berlin ab, weil der große Temperaturunterschied den Kreislauf zu stark belastet.

Aus diesem Grund sollte man auch nur ein kühles, aber kein eiskaltes Getränk zu sich nehmen. Wer sich anschließend nicht besser fühlt, lässt sich am besten ärztlich behandeln.

Ab 35 °C Hitze sind Räume für körperliche Arbeit ungeeignet

Wer trotz der heißen Temperaturen arbeiten muss, sollte darauf achten, dass es in unklimatisierten Büroräumen nicht mehr als 26 °C warm wird. Wenn doch, können Arbeitnehmer darauf pochen, dass der Arbeitgeber aktiv wird. Diesen Grenzwert sieht die Arbeitsstättenverordnung vor, erläutert die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

Einen Anspruch auf klimatisierte Räume oder hitzefrei haben Beschäftigte aber nicht. Hilfreich ist oft, die Arbeitszeit anzupassen: Das kann z. B. ein früherer Beginn sein oder der Verzicht auf Überstunden. Auch kurze, zusätzliche Pausen von etwa 10 Minuten sind gut.

Wenn's zu heiß wird, hilft oft nur, technische Geräte auszuschalten und die Rollos herunterzulassen

Kommen Klimaanlagen zum Einsatz, dürfen sie nicht zu kalt eingestellt sein - sonst können Arbeitnehmer einen Hitzeschock bekommen, wenn sie das Gebäude verlassen. Selbst bei hohen Temperaturen dürfen Büroräume nicht auf weniger als 22 oder 21 °C heruntergekühlt werden.

dpa

Schlagworte zum Thema:  Raumklima