Eine Partizipation aller Beschäftigten im betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz setzt viel Transparenz voraus, die wiederum nur durch eine funktionierende und offene Kommunikationskultur gelingen kann. Kommunikation war in (erfolgreichen) Unternehmen sicher schon immer wichtig, aber in der heutigen netzwerkorientierten Welt des Internets und der Sozialen Medien hat diese Bedeutung noch einmal stark zugenommen. Unternehmensführung und -lenkung müssen daher zunächst kommunikationsorientiert sein, um von möglichst vielen Mitarbeitern im Betrieb getragen zu werden. Gleichzeitig muss die interne Kommunikation dialogbasiert sein, sie muss ein gegenseitiges Zuhören und Lernen abbilden.

Das Motto für die heutige Unternehmenskommunikation heißt Kommunikation auf Augenhöhe in flachen Hierarchien; die wichtigsten Ziele dabei sind Wissens- und Meinungstransfer, Schaffen von Transparenz und Identifikation mit dem Unternehmen. Insbesondere Führungskräfte und andere Verantwortung tragende Beschäftigte, wie die Sicherheitsbeauftragten, müssen in diesen betriebsinternen Dialog federführend einsteigen. Sie können dahin wirken, den Beschäftigten im Arbeitsalltag die Absichten der Unternehmensleitung oder ggf. den Verhandlungsstand mit dem Arbeitgeber bezüglich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu erläutern. Mit den Führungskräften des Unternehmens wiederum können sie über die Probleme, Sorgen und Meinungen der Mitarbeiter zum Thema sprechen. Sie sind also Multiplikatoren aller Interessen und Meinungen zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz im Unternehmen.

Siegmann und von Kiparski meinen dazu: "Kommunikation ist daher für Sicherheitsbeauftragte alles andere als ein banales Thema: Sie ist für sie vielmehr der Türöffner und ein entscheidendes Vehikel für erfolgreiche Präventionsarbeit. Sicherheitsbeauftragte müssen daher über hervorragende kommunikative Kompetenzen verfügen, um in der neuen Kommunikationskultur des Unternehmens ihre Schlüsselrolle vollständig ausfüllen zu können."

Schließlich müssen sie ihre Botschaften hierarchieübergreifend gegenüber den unterschiedlichsten Menschen im Betrieb kommunizieren: vom "einfachen Kollegen" bis hin zum Chef des Unternehmens. Dabei kann es sich teilweise um Themen handeln, die "heikel" oder bestimmten Personen bzw. Personengruppen nur schwer vermittelbar sind. Diese kommunikativen Herausforderungen sind nicht einfach zu meistern. Sicherheitsbeauftragte müssen intensiver als bislang geschult werden, um auf hohem Niveau kommunizieren zu können. Aber es steht ohne Frage fest, dass Sicherheitsbeauftragte die besten Voraussetzungen mitbringen, um hierarchieübergreifend Menschen im Unternehmen ansprechen und überzeugen zu können.

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