Würde ein Kunde das Gewirr an Kabeln an einem Arbeitsplatz sehen, würde er sich sicher fragen, wie hier sauber, ordentlich und zuverlässig gearbeitet werden kann.

Manche Kabelverbindungen gleichen gar einem gordischen Knoten. Dass sie sich kaum lösen lassen, zeigt sich, wenn ein Arbeitsplatz umgezogen, neu eingerichtet oder ein neues Gerät installiert werden soll. Bis alles entwirrt ist, vergeht viel Zeit. Und die kostet bekanntlich auch Geld.

Auch wenn sich die meisten Kabel von Computern unter den Schreibtischen knubbeln, bleibt man immer wieder daran hängen. Das kann passieren, wenn man zu nahe am Schreibtisch des Kollegen vorbeigeht und der Netzstecker über die Tischkante hängt oder wenn ein neues Gerät angeschafft wird und die Verkabelung über die Laufwege führt. Das kennt jeder: Was als Übergangslösung gedacht ist, bleibt meist länger als geplant. Und so wartet die Stolperfalle nur darauf, dass sie jemanden zu Fall bringen kann.

Selbst wenn sich niemand beim Stolperunfall verletzt hat, ist das Gejammere hinterher groß. Ein rausgerissenes Kabel kann dazu führen, dass der Computer ungewollt mitten im Arbeitsprozess herunterfährt und so Daten verloren gehen. Hinzu kommt die Mehrarbeit, um alles wieder auf den vorherigen Stand zu bringen.

Auch die Sauberkeit leidet. Hängen und liegen viele Kabel im Büro herum, lässt sich schlechter putzen. Vor allem Staub sammelt sich an – Allergiker fürchten das Problem besonders.

Viele unterschätzen die Brandgefahr. Mehrfachsteckdosenleisten ermöglichen es, mehrere Geräte an nur eine Steckdose anzuschließen. Was die meisten nicht wissen: dieses Konstrukt kann sich schnell zu einem gefährlichen Brandherd entwickeln. Typische Brandursachen sind überlastete Stromkreise durch Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel. Aus diesem Grund dürfen an Mehrfachsteckdosen keine weiteren Mehrfachsteckdosen angeschlossen werden. Diesen Hinweis gibt u. a. auch die VBG in Abschn. 2.3.8 ihrer Schrift "Büroarbeit – sicher, gesund und erfolgreich". Aber auch Wackelkontakte in Steckdosen und Geräten sind brandgefährlich. Und verschmutzte Stecker, geknickte oder brüchige Stromkabel können sich ebenfalls erhitzen oder einen Kurzschluss auslösen und in Brand geraten.

2011 testete die Stiftung Warentest Steckdosenleisten. Ein Großteil der geprüften Teile erhitzte sich mehr als erlaubt, die meisten entsprachen nicht den vorgegebenen Sicherheitsnormen. Wer zu viele leistungsstarke Geräte an eine Steckdosenleiste steckt, bringt sich in Gefahr.

 
Praxis-Tipp

Vorbeugender Brandschutz im Büro- und Verwaltungsbereich

  • Stromversorgung nicht überlasten.
  • "Kabelsalat" verhindern.

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