Gefahren in engen Räumen können entstehen durch:

  • Stoffe und Zubereitungen,
  • Heiz- und Kühleinrichtungen,
  • Sauerstoffmangel oder -überschuss,
  • aufgeheizte oder gekühlte Raumteile,
  • betriebsmäßig unter Spannung stehende elektrische Anlagen,
  • unter Spannung stehende elektrische Betriebsmittel (z. B. durch defekte Leitungen),
  • ionisierende Strahlung und Laserstrahlung,
  • sich schließende oder öffnende Armaturen,
  • begrenzte Bewegungsfreiheit (Unfallgefahr),
  • Glätte,
  • Einbauten.

Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räumen sind gefährliche Arbeiten nach § 8 DGUV-V 1 "Grundsätze der Prävention" sowie DGUV-R 100-001 und § 22 Jugendarbeitsschutzgesetz.

Tab. 1 stellt mögliche Gefährdungen dar. Die individuell zu erstellende Gefährdungsbeurteilung soll die tatsächlichen Gefährdungen (und Schutzmaßnahmen) für die aktuell durchzuführende Tätigkeit aufzeigen.

 
Mögliche Gefährdungen beim Arbeiten in engen Räumen durch

organisatorische Mängel

  • keine Aufsicht
  • mangelhafte Unterweisung
  • kein Sicherungsposten
  • kein Erlaubnisschein
  • unzureichende Koordination, Absprachen
  • keine geeigneten Rettungsgeräte/kein Rettungsplan

erhöhte körperliche Belastungen

  • erschwerte Zugangsmöglichkeiten
  • Arbeiten unter beengten räumlichen Verhältnissen
  • Benutzung von Atemschutz
  • erschwerte Transportarbeiten von Hand

eingebrachte Gefahrstoffe

  • vorhandene Gefahrstoffe
  • Eindringen von Gefahrstoffen
  • Einbringen von Gefahrstoffen (z. B. durch Arbeitsverfahren, spülen)

Gefahrstoffe, die bei bestimmten Verfahren entstehen

  • Schweißen, Brennen usw.
  • Kunststoffe beschleifen

biologische Gefahrstoffe

  • Verunreinigungen (Anbackungen, Krusten, Rückstände)
  • Tätigkeiten (z. B. im Abwasserbereich)

psychische Belastungen

  • räumliche Enge
  • große Höhen
  • Sichtbehinderung
  • Einzelarbeit

Sauerstoffmangel

  • Eindringen von Stickgasen
  • Verbrauch des Sauerstoffs
  • Inertisierung mit Stickgasen

Sauerstoffüberschuss

  • Eindringen von Sauerstoff
  • Undichtigkeiten von Sauerstoffschläuchen

Brände und Explosionen

  • Vorhandensein brennbarer Stoffe
  • Auftreten eines explosiblen Gemisches

Flüssigkeiten

  • plötzliches Eindringen von Flüssigkeiten
  • nasse, glatte Böden

Gefahrstellen an Einrichtungen

  • anlaufende Rührwerke
  • sich bewegende Teile, die durch gespeicherte Energie (z. B. Hydraulik) oder System mit Lage- oder Bewegungsenergie zu Gefährdungen führen

elektrischer Strom

  • defekte/ungeeignete Betriebsmittel
  • Betriebsmittel, die im Behälter installiert sind
  • benutzte Arbeitsmittel (Schweißspannungen beim Lichtbogenverfahren)

heiße oder kalte Medien

  • Heizschlangen usw.
  • Kühleinrichtungen/Kälteanlagen
  • Eindringen kalter/heißer Medien

Lärm

  • Umgebungslärm
  • selbst erzeugter Lärm

Absturz

  • Arbeiten auf einem hoch gelegenen Arbeitsplatz
  • Absturz vom Behälter, Tankdecke

unzureichende Rettungsmaßnahmen

  • Nichtbereithalten von PSA zum Retten
  • nicht bestimmungsgemäßes Benutzen der PSA zum Retten
  • Einschränkung der Rettungsmöglichkeiten durch räumliche Enge oder schwer erreichbare Arbeitsbereiche
Sonstige Gefährdungen
  • Strahlung, emittiert von beispielsweise Füllstandskontrolleinrichtungen

Tab. 1: Gefährdungen bei Arbeiten in engen Räumen

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