Auch wenn es oft auf den ersten Blick als die für alle Seiten bequemste Lösung erscheint, wenn die Beschäftigten ihre Pausen irgendwo nebenbei im Arbeitsraum verbringen, sprechen viele gute Gründe dagegen:

So gilt es als arbeitspsychologisch gesichert, dass ein Ortswechsel verbunden mit den dabei unvermeidlichen paar Schritten Bewegung ganz erheblich zum gewünschten Abstands- und Erholungseffekt beiträgt. Auch wenn subjektiv der Eindruck überwiegt, dass man "Zeit spart", wenn man sein Brot eben mal so nebenbei isst, führt dieses Verhalten messbar zu einer geringeren Erholung und kann langfristig wesentlich zum Stressaufbau am Arbeitsplatz beitragen.

Die im Arbeitsbereich verbrachten Pausenzeiten sind oft völlig ungeregelt. Dadurch fällt es dem Arbeitgeber und den Arbeitnehmern gleichermaßen schwer, den rechtmäßigen Umgang damit nachzuvollziehen – mit den entsprechenden Frustgefühlen auf beiden Seiten.

In vielen Fällen verbietet sich der Pausenaufenthalt im Arbeitsbereich aus Sicherheits- bzw. Hygienegründen. Der Umgang mit Gefahrstoffen am Arbeitsplatz schließt das Essen und Trinken generell aus – ein Blick in die Betriebsanweisungen sollte da klärend sein. Auch Lärm- oder Hitzebereiche müssen für Pausen verlassen werden können. Umgekehrt gibt es viele Bereiche, in denen die Produktion, Maschinen und Anlagen vor Krümeln, Fett, Kaffeeflecken usw. geschützt werden müssen. Und auch, wenn es grundsätzlich möglich wäre, untersagen viele Arbeitgeber den Pausenaufenthalt am Arbeitsplatz, weil in bestimmten betrieblichen Situationen (Handel, Banken, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen, Behörden mit starkem Öffentlichkeitsverkehr, Gesundheitswesen usw.) ein unprofessioneller und zum Teil abstoßender Eindruck für Kunden, Besucher, Klienten usw. die Folge wäre.

Ein stark unterschätzter Aspekt ist der Platzverlust im Arbeitsbereich durch "wilde" Pausenecken. Tischgruppen und Schränkchen mit Kaffeemaschinen sowie ganze Kücheneinrichtungen werden dort zu einem echten Problem, wo Platz ohnehin rar ist: In Verkehrswegen, Fluchtwegen (Treppenräume!), auf Bewegungs- und Arbeitsflächen in Büros oder an Maschinen. Dazu kommen Sicherheitsrisiken (Brand, Verbrühung), die sich durch unsachgemäß unter solchen Bedingungen betriebene, private Elektrogeräte ergeben.

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