Unsicheres Verhalten dauerhaft zu ändern, bedeutet auch, die von vielen Menschen erlernte Sorglosigkeit zu überwinden; dieser Sachverhalt wird als kognitiv-affektive Monopolhypothese bezeichnet.[1] Ausgangspunkt ist, dass Menschen durch individuelle und soziale Lernerfahrungen zu der Auffassung kommen, alles sei in Ordnung und werde auch so bleiben. Menschen werden sorglos, wenn sie wiederholt die Erfahrung machen, dass ihr riskantes Verhalten ohne negative Folgen bleibt oder dass sie auch ohne große Anstrengung angenehme Zustände erreichen können.

Dabei darf der Einfluss einer Gruppe nicht unterschätzt werden: Individuelle Lernerfahrungen können durch die Beobachtung von anderen noch verstärkt werden. Beispiel: Wer jahrelang Tempolimits ignoriert und dabei weder erwischt wird noch einen Unfall baut, gilt bei anderen möglicherweise als "geschickter" Autofahrer. Es liegt auf der Hand, dass die "Theorie der gelernten Sorglosigkeit" in einem Prozess, der die Verringerung der Anzahl unsicherer Verhaltensweisen in einem Unternehmen zum Ziel hat, umfassend berücksichtigt werden muss.

[1] Vgl. Heinze: Loss Control Management – Ein Praxisratgeber für Führungskräfte, 2007, S. 105.

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