Für eine Führungskraft ist es manchmal schwierig, außergewöhnliche Charaktereigenschaften von Mitarbeitern von einer arbeitsbedingten oder privaten Überforderung oder gar von behandlungsbedürftigen psychischen Störungen abzugrenzen. Eine solche Abgrenzung ist auch nicht Aufgabe einer Führungskraft. Er oder sie muss aber dafür Sorge tragen, dass die vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung erbracht wird und das soziale Miteinander im Arbeitsprozess funktioniert. Dies ist seiner Organisations- und Aufsichtsverantwortung sowie seiner Fürsorgepflicht geschuldet.

Folgende Auffälligkeiten im Sozial- und Leistungsverhalten eines Mitarbeiters sind Anlässe für eine Führungskraft, Verhaltensänderungen in die Wege zu leiten:

Änderungen im Wesen eines Mitarbeiters

  • Aufmerksamkeits- und Antriebsstörungen,
  • Nachlassen der Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Merkfähigkeit,
  • Verringerung des Selbstvertrauens oder übersteigertes Selbstwertgefühl,
  • gesteigertes Misstrauen, negatives Denken,
  • sprunghaftes Handeln,
  • gesteigerter Rededrang,
  • Ängstlichkeit, Unruhe, Angespanntheit,
  • auffallende längerfristige Niedergeschlagenheit/Traurigkeit,
  • Zwangshandlungen (pedantisches und rigoroses Verhalten),
  • Vernachlässigung von Körperpflege und Kleidung.

Änderungen im Leistungsverhalten eines Mitarbeiters

  • auffällige Leistungsminderungen (qualitativ und quantitativ),
  • ausgeprägte Leistungsschwankungen,
  • Termine werden nicht eingehalten,
  • häufige Unterbrechung der Arbeit,
  • hektisches Arbeiten ohne Kontinuität,
  • allgemeine Desorganisation bei den Arbeitsabläufen,
  • häufige Flüchtigkeitsfehler,
  • hohe Fehlerquoten,
  • übermäßige Kontrolle der Arbeit,
  • Unpünktlichkeit, häufige Verspätungen, vermehrte Pausen, häufiges Fehlen,
  • Vermeidungsverhalten (Kontakte mit Kunden, Vermeiden bestimmter Orte und Situationen).

Änderungen im Sozialverhalten eines Mitarbeiters

  • sozialer Rückzug oder das Gegenteil,
  • unangemessenes Verhalten gegenüber Kollegen und/oder Führungskräften: Gereiztheit, Aggressivität, Distanzlosigkeit,
  • Aufbrausen bei Kritik, weinerliches Verhalten oder Egal-Haltung.
 
Wichtig

Kombination von Merkmalen

Es ist i. d. R. nicht ein Merkmal, welches Anlass zur Sorge gibt, sondern die Kombination mehrerer Merkmale.

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