Ein Patentrezept für eine Geschäftsidee gibt es (leider) nicht. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass bei vielen erfolgreichen Geschäftsideen das richtige Produkt (bzw. die richtige Dienstleistung) am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt angeboten wurde.

 
Praxis-Tipp

Hat Ihre Geschäftsidee den "einzigartigen Verkaufsvorteil"?

Eine aussichtsreiche Geschäftsidee sollte eine "Unique Selling Proposition" (USP) beinhalten. Ein USP ist ein einzigartiger Verkaufsvorteil, also ein Alleinstellungsmerkmal, das Sie von Ihren Mitbewerbern abhebt. Der USP beschreibt, warum ein Kunde ausschließlich Ihr (und kein anderes!) Angebot nutzen sollte und warum nur Sie (und kein anderer!) als Dienstleister infrage kommen.

Lieber zweigleisig fahren

Die Erfahrung zeigt, dass eine Geschäftsidee oft nicht ausreicht: Wer einen "Plan B" fix und fertig in der Tasche hat, fährt sicherer. Selbst die aussichtsreichste Geschäftsidee ist vor äußeren Einflüssen nicht gefeit. Dazu können Veränderungen der rechtlichen Situation, des Standortes, der konjunkturellen Lage oder eine generell veränderte Nachfrage des Marktes gehören. Jeder Unternehmensgründer sollte möglichst viel über diese Umgebungsfaktoren wissen. Ansprechpartner sind u. a. die Industrie- und Handelskammern, Banken, Steuerberater und Fachverbände. Wichtige Informationsquellen sind außerdem Fachzeitschriften und -bücher sowie Messen und Veranstaltungen.

2.1 Typische Geschäftsfelder in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit

Fragen, in denen es um Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit geht, gehören in den Bereich der Unternehmensberatung.[1] Die Fachkraft für Arbeitssicherheit bietet einem Unternehmen oder einer Institution sowie den dort beschäftigten Führungskräften in diesen Fragen ihre Beratung und Unterstützung an.

Der konkrete Zuschnitt des Geschäftsfeldes (oder der Geschäftsfelder), ist von den Marktbedürfnissen abhängig: Die Kunden entscheiden, ob sie die Dienstleistungsangebote tatsächlich nachfragen. Wichtig sind außerdem die vorhandenen fachlichen Qualifikationen und die Soft Skills des Unternehmensgründers. Fehlt in einem Bereich das notwendige fachliche Know-how sind Kooperationen mit anderen Dienstleistern denkbar.

Die folgenden Geschäftsfelder sind in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit typisch:[2]

  • sicherheitstechnische Beratung nach dem Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG),
  • Durchführung von technischen Prüfungen an Arbeitsmitteln,
  • Erarbeitung von Gefährdungsbeurteilungen,
  • Organisation des betrieblichen Gesundheitsschutzes,
  • Organisation und Durchführung von Schulungsveranstaltungen,
  • vorbeugender und organisatorischer Brandschutz,
  • Teilbereiche des Umweltschutzes (z. B. Beauftragtenfunktionen).

Mit Blick auf den aktuellen Präventionsbedarf in den Unternehmen können folgende Geschäftsfelder ergänzt werden:

  • Beratung bei arbeitsbedingten psychischen Belastungen,
  • Beratung bei Fragen der personalorientierten Arbeitsgestaltung (z. B. Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Schaffung von alters- und alternsgerechten Arbeitsplätzen, Einsatz von digitalen Kommunikationsmitteln),
  • Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung/zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement,
  • Demografieberatung,
  • Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten im Bereich Energieeffizienz.
[1] Vgl. ebd., S. 5 f.
[2] Vgl. VDSI (Hrsg.), S. 6.

2.2 Hilfen bei der Entwicklung von Geschäftsideen

Eine gute Geschäftsidee fällt bekanntlich nicht vom Himmel. Dennoch gibt es einige Methoden, die – systematisch angewendet – der eigenen Kreativität auf die Sprünge helfen können.

 
Praxis-Tipp

5 Wege zur eigenen Geschäftsidee

  1. Gehen Sie unter die Querdenker. Ein Sprichwort sagt: "Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann." Beschäftigen Sie sich also bewusst mit ganz anderen Themen und Branchen. Vielleicht gibt es Aspekte, die Sie auf Ihr Sachgebiet übertragen können, z. B. in puncto Kundenansprache oder -service? Auch Messe- und Kongressbesuche können das Querdenken anregen.
  2. Nutzen Sie Suchmaschinen: In Zeiten des World Wide Web können Sie mit ein paar Klicks feststellen, was andere machen. Wenn Sie erste Anhaltspunkte für eine Geschäftsidee gefunden haben, können Sie im Nu herausfinden, ob in diesem Bereich schon etwas angeboten wird – und wenn ja, was.
  3. Halten Sie fest, was Ihnen durch den Kopf schießt: Ob beim Spazierengehen, beim Einschlafen oder morgens unter der Dusche – wenn Sie auf der Suche nach einer Geschäftsidee sind, werden Ihnen vermutlich zu den unmöglichsten Zeiten immer wieder Einfälle kommen. Halten Sie diese Ideen auf jeden Fall fest. Mitunter lassen sich diese nach einiger Zeit wie Puzzlestücke zu einem schlüssigen Ganzen zusammensetzen – oder einer dieser Einfälle entpuppt sich als Grundlage für Ihren "Plan B"!
  4. Suchen Sie sich inspirierende Gesprächspartner. Menschen, denen Sie vertrauen und die Ihnen konstruktives Feedback geben, sind jetzt wichtiger denn je. Sie brauchen weder unkritische "Ja-Sager" noch "Bedenkenträger". Hilfreich können Gespräche mit anderen Existenzgründern sein, auch wenn diese aus anderen Branchen kommen. Aber seien Sie nicht zu vertrauensselig: So manche Id...

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