Es ist absehbar, dass die Zeit strikt getrennt handelnder und arbeitender Disziplinen vorbei ist. Fast von jedem Berufsbild wird erwartet, dass mit Experten aus benachbarten Feldern konstruktiv zusammengearbeitet werden kann. Der Hintergrund liegt darin, dass Probleme oft Anteile aus mehreren Bereichen haben und deshalb auch unter Einbeziehung von Experten aus verschiedenen Bereichen gelöst werden müssen.
Heutzutage geht es um Schnittstellenwissen
Es darf nicht darum gehen, in jedem Bereich ein Experte zu werden und den gleichen Erfahrungsstand zu erreichen, den jemand hat, der ursprünglich aus diesem Bereich stammt. Vielmehr geht es darum, Schnittstellenwissen zu entwickeln, das es einem ermöglicht, mit benachbarten und angrenzenden Disziplinen zusammenzuarbeiten, wofür z. B. ein gemeinsamer Wortschatz die erste Voraussetzung ist.
Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Mechatronik, die die Fachgebiete Maschinenbau, Elektrotechnik und Datenverarbeitung vereint. Auch in anderen Ausbildungen wird diese übergreifende Zusammenarbeit an Berufs- und Hochschulen gefördert. Für die berufliche Weiterbildung in den Unternehmen kann jedoch von einem weitestgehend unbestellten Feld ausgegangen werden. In dieser Richtung bietet es sich an, den Dialog zu suchen und aus Unternehmenssicht den interdisziplinären Austausch zu fördern.
Schnittstellenthemen zum Arbeitsschutz
Die benachbarten Bereiche, die aus Sicht des Arbeitsschutzes "näher" rücken, sind z. B. die Arbeitsmedizin, aber auch die Produktionsplanung oder Arbeitsplatzergonomie. Alle diese Disziplinen blicken, wie der Arbeitsschutz selbst auch, auf den Menschen im Arbeitsumfeld, tun dies jedoch aus ihrer eigenen Perspektive. Daraus ergibt sich notwendig, dass andere Grundregeln vorherrschen, andere Gesetzmäßigkeiten als relevant anerkannt werden und natürlich auch die Zielsetzungen verschieden sind.
Einen optimalen Arbeitsplatz kann demnach gestalten helfen, wer zumindest in Grundzügen die "Spielregeln" der anderen beteiligten Disziplinen versteht und anerkennt und entsprechend argumentieren kann.
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