Jedes Unternehmen befindet sich im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Anspruchsgruppen oder interessierten Parteien (wie z. B. Shareholder, Stakeholder) sowie unterschiedlichen Zielen und Interessen innerhalb des Unternehmens. Dazu gehören z. B. die Sorgfaltspflicht des Unternehmers für seine Mitarbeiter, das Ziel, Kosten zu sparen oder Umweltauswirkungen so gering wie möglich zu halten. Solche Ziele können, müssen jedoch nicht im Widerspruch zueinander stehen. Ziel- und Interessenskonflikte lassen sich durch ein sog. integriertes Managementsystem verhindern oder zumindest deutlich reduzieren.

Im Allgemeinen dienen Managementsysteme dem Erreichen von vorgegebenen Zielen oder der Umsetzung von Unternehmensprogrammen und der Unternehmenspolitik. Der Begriff Umweltmanagementsystem ist in der DIN EN ISO 14001:2015 wie folgt definiert: "Teil des Managementsystems, der dazu dient, Umweltaspekte zu handhaben, bindende Verpflichtungen zu erfüllen und mit Risiken und Chancen umzugehen". Ein Qualitätsmanagementsystem ist nach DIN EN ISO 9000 wie folgt definiert: "Teil des Managementsystems bezüglich der Qualität". Wobei Management wie folgt definiert ist: "Satz zusammenhängender oder sich gegenseitig beeinflussender Elemente einer Organisation, um Politiken, Ziele und Prozesse zum Erreichen dieser Ziele festzulegen". Ein Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA-Managementsystem) ist nach DIN ISO 45001:2023 wie folgt definiert: "Managementsystem oder Teil eines Managementsystems, das/der zum Erreichen der SGA-Politik angewendet wird". Damit ist in den Definitionen schon vorgegeben, die Systeme ineinander zu integrieren.

 
Achtung

Parallele Anwendung der Managementsysteme

Auch wenn diese Managementsysteme unterschiedliche betriebliche Aufgaben managen, vor Ort sind sie parallel anzuwenden – ein Mitarbeiter soll sich nicht zuerst nach den Qualitätsanforderungen und dann nach den Sicherheitsbestimmungen und dann nach den Umweltrichtlinien und so weiter richten, er soll professionell arbeiten und dies bedeutet alle Anforderungen kennen und entsprechend handeln!

Um alle Anforderungen an die Organisation widerspruchsfrei umzusetzen sowie um Synergien zu erschließen, ist es also unabdingbar, ein einziges unternehmensspezifisches Managementsystem aufzubauen. Oft sind im Unternehmen bereits Strukturen und Prozesse festgelegt, die sich aus den Forderungen von Qualitäts- oder Umweltmanagementsystemen ergeben. Diese bestehenden Managementsysteme sollten daher genutzt werden, um auch Forderungen an Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme im Unternehmen festzulegen.

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