Hautschutzprogramme werden in der Praxis mithilfe von Hautschutzplänen in Plakatform umgesetzt. In solchen Plänen werden zunächst ähnliche Hautgefährdungsgruppen zusammengefasst. Dann werden diesen Gruppen die entsprechenden Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel zugeordnet.
Spezielle Hautschutzmittel | Hautreinigungsmittel | Hautpflegemittel | ||
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Spezifische Hautgefährdung | Schutzeigenschaften | Kennzeichnung | Kennzeichnung | Kennzeichnung |
wassermischbare Arbeitsstoffe, z. B. wassergemischte Öle und Kühlschmierstoffe, Dispersionsfarben, anorganische Salzlösungen, Düngemittel, Kalk, Zement, Laugen, Säuren sowie Nassarbeit | wasserabweisend, stark fettend, Wasser-in-Öl-Emulsion | gegen wasserlösliche Arbeitsstoffe | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibemittelhaltig |
Einsatz nach Maßgabe der Hautbelastung sowie der verwendeten speziellen Hautschutz- und Hautreinigungsmittel. Falls erforderlich, sind verschiedene Hautpflegemittel zur Verfügung zu stellen. |
nichtwassermischbare Arbeitsstoffe, z. B. Mineralöle, Metallbearbeitungsöle, Fette, organische Lösemittel, z. B. Kaltreiniger, Nitroverdünner, Waschbenzin, Chlorkohlenwasserstoff | wasserlöslich, fettarm bzw. fettfrei, ggf. filmbildende Eigenschaften, Einsatz von hautfreundlichen Spezialemulgatoren, Öl-in-Wasser-Emulsion | gegen wasserunlösliche Arbeitsstoffe | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibemittelhaltig |
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stark hauthaftende Verschmutzungen und Arbeitsstoffe, z. B. Altöl, Graphit, Metallstaub, Ruß, Kleb- und Beschichtungsstoffe (Ölfarben, Lacke), Eiweiße, Lehm/Ton | gegen wasserunlösliche Arbeitsstoffe, gegen spezielle Hautgefährdungen |
je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibemittelhaltig |
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Mehrkomponentenharze, z. B. Epoxidharze, Phenolformaldehydharze, Polyesterharze, Polyurethanharze | stark wasserhaltig, hoher Anteil an schutzfilmbildenden Substanzen, fettarm | gegen spezielle Hautgefährdung | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibemittelhaltig |
Einsatz nach Maßgabe der Hautbelastung sowie der verwendeten speziellen Hautschutz- und Hautreinigungsmittel. Falls erforderlich, sind verschiedene Hautpflegemittel zur Verfügung zu stellen. |
teerartige Arbeitsstoffe, z. B. Bitumen, Pech, Teer | schutzfilmbildende Substanzen, die das Eindringen wesentlich herabsetzen | gegen spezielle Hautgefährdung | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibemittelhaltig |
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Farbmittel, z. B. Azofarbstoffe, Druckfarben, Kopierfarben, Obst- und Gemüsefarbstoffe | je nach Löslichkeit ist ein wasserabweisendes oder wasserlösliches Schutzprodukt einzusetzen; evtl. Einsatz von hautfreundlichen Spezialemulgatoren | gegen spezielle Hautgefährdung | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen mit speziellen Zusatzstoffen |
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Haarbehandlungsmittel, z. B. Haarfärbemittel, Wellflüssigkeit | Schutzhandschuhe benutzen, da derzeit kein spezielles Hautschutzmittel bekannt | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen mit speziellen Zusatzstoffen |
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wechselnde Arbeitsstoffe, z. B. wassermischbare und nichtwassermischbare Arbeitsstoffe | breites Wirkungsspektrum; Schutz vor wasserlöslichen und wasserunlöslichen Schadstoffen | gegen wechselnde Hautgefährdungen | je nach Verschmutzungsgrad: waschaktive Substanzen, reibe- und lösemittelhaltig |
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mechanisch reizende Arbeitsstoffe, z. B. Mineralfasern, Glasfasern, Sand, Drahtwolle | Festigung der obersten Hautschichten durch einen speziellen Gerbstoff oder filmbildende Hautschutzmittel; fettarm | gegen spezielle Hautgefährdungen | waschaktive Substanzen | |
Feuchtigkeitsstau und Hautaufweichung, z. B. beim Tragen von Gummihandschuhen, Gummistiefeln | Festigung der obersten Hautschichten durch einen speziellen Gerbstoff | gegen spezielle Hautgefährdungen | waschaktive Substanzen | |
UV-Strahlenbelastung, z. B. Elektroschweißen/-schneiden, Laserschweißen/-schneiden, Arbeiten im Freien | UV-strahlenreflektierende Pigmente für alle Wellenlängenbereiche | gegen spezielle Hautgefährdungen | waschaktive Substanzen |
Tab. 3: Schema eines Hautschutzplans
Durch den Aushang der Pläne werden die Mitarbeiter ständig über die Verwendung der für sie wichtigen Produkte informiert und an die Benutzung erinnert.
Häufig frequentierte Stellen
Im Betrieb sollen plakative Hautschutzpläne an Stellen angebracht werden, die von den Mitarbeitern häufig aufgesucht werden, z. B. an Waschplätzen, in Sozialräumen und unmittelbar am Arbeitsplatz.
Hautschutzpläne[1] können arbeitsstoff- und arbeitsplatzspezifisch erstellt werden. Beide Verfahren setzen genaue Kenntnisse der Situation vor Ort voraus. Optimal ist das Erstellen eines enger gefassten, arbeitsstoffspezifischen Hautschutzplans in Kurzform, der auf der Basis des Gesamthautschutzplans fußt.
Die Hautschutzpläne sollten generell jeweils in einer Kooperation erstellt werden zwischen
- unmittelbaren Arbeitsplatzverantwortlichen,
- Verantwortlichen für Arbeitssicherheit,
- Verantwortlichen für arbeitsmedizinische Betreuung,
- Betriebsrat,
- Hersteller von Hautschutz,
- Geschäftsführung.
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