Einige Inhaltsstoffe von Handschuhen haben sich immer wieder als gesundheitsschädlich erwiesen. Gerade in elastischen Handschuhen kommt eine Vielzahl potenziell allergieauslösender Stoffe vor, allen voran Naturlatex, das hoch problematisch ist. Es sollte nur noch in nicht vermeidbaren Ausnahmefällen eingesetzt werden und muss dann bestimmten Anforderungen genügen, z. B. ungepudert eingesetzt werden Abschn. 6.4.2 TRGS 401. Stattdessen sind heute elastische Handschuhe Standard (z. B. aus Vinyl oder Nitrilkautschuk), die möglichst nicht (für einfacheres Anziehen) gepudert sein sollten. Puder belastet in Verbindung mit Schweiß die Haut zusätzlich und kann dazu führen, dass allergieauslösende Stoffe in die Atemwege transportiert werden. Tab. 1 zeigt eine Übersicht von Handschuhmaterialien.

Problematisch sind auch Gerb-, Farb- und Beschichtungsstoffe in Leder- oder Textilhandschuhen, die gerade bei billigen Produkten nicht deklariert sind. Markenhersteller liefern hier bessere Produktqualität und Dokumentation.

 
Handschuhmaterialien
Leder
  • Narbenleder
  • Spaltleder
  • Schrumpfarme Spezialleder
Kunststoffe

Vernetzbare Elastomere, wie

  • Naturkautschuk, Naturlatex (NR),
  • Chloroprenkautschuk, Chloroprenlatex (CR),
  • Nitrilkautschuk, Nitrillatex (NBR),
  • Butylkautschuk, Butyl (IIR),
  • Fluorkautschuk (FKM).

Thermoplaste, wie

  • Polyvinylchlorid (PVC),
  • Polyvinylalkohol (PVAL),
  • Polyethylen (PE).
Gummi  
Textilfasern
  • Naturfasern
  • Chemiefasern
Metall z. B. Metallgeflechthandschuhe zum Schutz gegen Stich- und Schnittverletzungen oder als metallarmierte Handschuhe zum Schutz gegen Schnittverletzungen
Materialkombinationen Kombinationen aus den o. g. Materialien

Tab. 1: Beispiele für Handschuhmaterialien

Es werden folgende Kategorien unterschieden:

  • Kategorie I: minimale Risiken, geringe Schutzanforderungen;
  • Kategorie II: mittlere Risiken, Schutz gegen z. B. mechanische Gefährdung;
  • Kategorie III: Schutz gegen irreversible Schäden und tödliche Gefahren, z. B. durch Chemikalien, Mikroorganismen, Hitze, Kälte, Strahlung, Strom).

Tab. 2 zeigt Beispiele für Hand- und Armschutz.

 
Norm Kategorie Beispiel Material Beschreibung
EN 420 I Latex Einfache Ausführung (allgemein als "Putzhandschuh" bezeichnet)
EN 388 Schutzhandschuhe gegen mechanische ­Risiken II Rindvollleder Mechanischer Schutzhandschuh
II Baumwollträger mit Nitril-Beschichtung Mechanischer Schutzhandschuh
II Polyamid/Baumwolle mit Noppen Arbeitshandschuh mit Noppen
II Nylon mit Nitril-Beschichtung Beschichteter Schutzhandschuh
II Baumwoll-Interlock mit Nitril-Beschichtung Mechanischer Schutzhandschuh
  II Nitrilschaumstoff mit Innenhandbeschichtung Beschichteter Schutzhandschuh mit ESD-Schutz
  III Kevlar-Strick mit Latex-Beschichtung Schnittschutzhandschuh
  II

Kunstleder, Elastomer,

Cordura, ­Tyvek, Outlast
Antivibrationsschutzhandschuh
  III Dyneema Unterarm-Schnittschutz

EN 12477

Schutzhandschuhe für Schweißer
II Nappaleder Schweißerschutzhandschuh

EN 374

Schutzhandschuhe gegen Chemikalien und Mikroorganismen
III Nitril Chemikalienschutzhandschuh
III Baumwoll-Interlock mit Nitril-Beschichtung Chemikalienschutzhandschuh
III Nitril Chemikalienschutzhandschuh
  III Butyl Chemikalienschutzhandschuh
EN 407
Schutzhandschuhe gegen thermische Risiken
III Beschichtetes Vliesstoff-­Futter Hitzeschutzhandschuh
EN 511 Schutzhandschuhe gegen Kälte III PVC/Nylon mit Thinsulate-Futter Kälteschutzhandschuh
EN 60903
Elektriker-Schutzhandschuh
III Latex Elektrikerschutzhandschuh

Tab. 2: Beispiele Arten von Hand- und Armschutz (Bilder: Ansell, JEESE, KCL, UVEX)

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