Ein Fachinformatiker kann praktisch in allen Branchen eingesetzt werden. Entsprechend seiner Ausbildung in den Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration ist das Aufgabenspektrum von Fachinformatikern wie folgt zu differenzieren:

Generelle Aufgaben:

  • Analyse von Anforderungen des Kunden,
  • themenorientierte Beratung und Schulung der Kunden über Nutzungsmöglichkeiten von informations- und kommunikationstechnischen Geräten und Systemen,
  • Beratung zur IT-Sicherheit.

Aufgaben für Anwendungsentwicklung:

  • Analyse und Planung komplexer IT-Systeme mit Berücksichtigung der Entscheidungs- und Handlungskompetenz des Menschen in der Industrie 4.0,[1]
  • Entwicklung bzw. Beschaffung und Installation sowie Wartung von Hard- und Softwarelösungen verbunden mit der Anpassung an die speziellen Bedürfnisse des Kunden,
  • Erarbeiten komplexer Softwarelösungen für aktuelle Informations- und Telekommunikationstechnologien bis hin zu multimedialen Anwendungen,
  • Erstellen, Ändern und Anpassen von Programmen,
  • Konzipieren, ggf. Modifizieren und Realisieren von kundenspezifischen Softwareanwendungen,
  • Testen und Dokumentieren der Anwendungen,
  • Anwenden von modernen Software-Entwicklungswerkzeugen,
  • Entwickeln von anwendungsgerechten und ergonomischen Bedienoberflächen,
  • Beheben von Fehlern durch den Einsatz von Experten- und Diagnosesystemen,
  • Präsentieren von Anwendungen, Beraten und Schulen der Benutzer,
  • Entwicklung von Datenbanken,
  • Beurteilen von IT-Entscheidungen nach Kosten/Nutzen-Relationen,
  • systematische Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten.

Aufgaben für Systemintegration:

  • Planung, Einrichten und Kontrolle von Systemen und Rechnernetzen,
  • Verknüpfen von Computern, Druckern mit Software und Inbetriebnahme,
  • Wartung und Verwaltung von Systemen und Rechnernetzen (z. B. informations- und telekommunikationstechnische Systeme),
  • Konzipieren und Realisieren von komplexen Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik durch Integration von Hard- und Softwarekomponenten,
  • Installieren und Konfigurieren von vernetzten informations- und telekommunikationstechnischen Systemen,
  • Inbetriebnehmen von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik,
  • Tätigkeiten im Bereich Rechenzentren, Netzwerke, Client/Server-Systeme, Fest- oder Funknetze einschließlich des Anbietens von Service und Information und Hilfe bei Anwendungsproblemen,
  • Installation von Informations- und Kommunikationssystemen für Bestellverfahren zwischen Kunden und Betrieb,
  • Installation von Mehrbenutzersystemen zum Zugriff mehrerer Mitarbeiter auf dieselben Daten,
  • Beheben von Störungen durch den Einsatz von Experten- und Diagnosesystemen,
  • Beratung und Schulung der Beschäftigten im Bereich Netzwerksysteme,
  • Anlegen von Nutzerprofilen und Vergabe von Rechten.

Unternehmen

Die Mehrzahl der Fachinformatiker ist in größeren Betrieben mit einer eigenen IT-Abteilung oder in eigenständigen Software- und Systemhäusern tätig. Sie arbeiten aber auch für Unternehmen, die Software für ihre Geschäftsprozesse selbst erstellen bzw. anpassen. Ihre Tätigkeit erfolgt auch in Rechenzentren und Räumen von Kunden.

Berufsgruppen

Im Rahmen des o. g. Geltungsbereiches ist das Professiogramm insbesondere auf nachstehende Berufsgruppen für Anwendungsentwicklung und Systemintegration anwendbar:

  • Fachinformatiker, Informatikkaufmann, IT-Berater, SAP-Berater, Mathematisch-technischer Softwareentwickler, Informationselektroniker;
  • IT-Systemelektroniker, Web-Designer, Netzwerkadministrator, IT-Systemkaufmann, Mediengestalter, EDV-Organisator.
[1] Bogus: Arbeitssystemgestaltung 4.0 – leistungsfähige IT für kreative Menschen, REFA Institut e. V., Dortmund 2018.

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