Stress kann den Blutdruck erhöhen. Wenn wir gestresst sind, setzt unser Körper automatisch eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion in Gang, um uns auf eine mögliche Bedrohung vorzubereiten. Dies kann dazu führen, dass das Herz schneller schlägt und die Blutgefäße sich verengen, um den Blutfluss zu erhöhen und mehr Sauerstoff zu den Muskeln zu transportieren. Wenn der Stress über einen längeren Zeitraum anhält, kann dies einen dauerhaft erhöhten Blutdruck zur Folge haben.

Aber auch indirekt kann Stress zu erhöhtem Blutdruck führen. Nämlich über geänderte Verhaltensweisen, wie verstärkter Genuss von Tabak, ungesunde Ernährung oder weniger körperliche Aktivität.

Dass man einen wenig praxisnahen Eindruck vom Blutdruck eines Patienten bekommt, wenn einmal alle paar Wochen beim Arztbesuch der Blutdruck gemessen wird, dürfte einleuchten. So liefern regelmäßige Messungen zu Hause mit einem eigenen Blutdruckmessgerät deutlich realistischere Blutdruckkurven.

Langsam auf den Markt drängende Wearables, wie smarte Uhren mit einer automatischen Blutdruckmessung oder sogar dafür speziell entwickelte Armbänder, liefern einen noch deutlich verbesserten Eindruck. Sie werden typischerweise 24 Stunden am Tag getragen oder können – manuell ausgelöst oder mit einem Timer in einem bestimmten automatisierten Abstand – regelmäßig Blutdruckwerte liefern, auch wenn der Nutzer die Messung gerade nicht "im Sinn hat". So können beispielsweise auch Werte während des Schlafs in der Nacht oder beim Sport in die Betrachtung mit einfließen.

Noch wird an der Genauigkeit der am Handgelenk gemessenen Werte gearbeitet. Aber oft hilft schon die Feststellung relativer Änderungen, um bei den Messungen einen besseren Eindruck zu gewinnen, auch wenn der absolute Messwert noch mit einer gewissen Ungenauigkeit versehen ist.

Feuchte oder schweißnasse Hände aufgrund von Stress wollen dagegen Wissenschaftler der Universität von Texas und der Texas A&M University ausnutzen und mit einem elektronischen Tattoo messen. Dazu wurde ein Gummi entwickelt. Es besteht aus 2 verschiedenen Stoffen, einerseits Graphen (ein sehr dünner Stoff), damit es kaum zu spüren und bei den dauernden Bewegungen der Hand flexibel bleibt, und andererseits Gold, damit es nicht durch die Bewegungen bricht. Das Tattoo kann so kontinuierlich den Handschweiß messen und die Ergebnisse über einen Chip an eine smarte Armbanduhr zur Auswertung des Stresslevels senden: Ein weiterer Ansatz, um das subjektive Stressempfinden mehr und mehr durch Messungen und Algorithmen objektiviert zu erkennen.

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