Mitte der 1990er-Jahre beschlossen die im deutschen Mineralölwirtschaftsverband zusammengeschlossenen Unternehmen, das niederländische SCC-System und damit auch das Sicherheits Certifikat Personaldienstleister (SCP) zu übernehmen und an das deutsche Arbeitsschutzrecht sowie das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) anzupassen. In einer Selbstverpflichtung beschlossen die Mitgliedsbetriebe auch, bei der Auswahl ihrer Kontraktoren, die mehr als 10 Mitarbeiter beschäftigen, und bei der Beauftragung von Personaldienstleistern konsequent ein SCC- bzw. ein SCP-Zertifikat zu verlangen.

1995 wurde das SCC-System von der Trägergemeinschaft für Akkreditierung (TGA) in das deutsche Akkreditierungssystem aufgenommen. Für die Pflege der entsprechenden normativen Dokumente richtete man das Untersektorkomitee SCC (U-SK SCC) bei der TGA ein. Im Zuge der Neuordnung des Akkreditierungswesens in Deutschland ist Ende 2010 die Umwidmung des U-SK SCC der bisherigen TGA/DGA in ein Sektorkomittee Sicherheits Certifikat Contraktoren (SK SCC) der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH) erfolgt. Die DGMK (Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für Erdöl, Erdgas und Kohle e. V.) fungiert als Ansprechpartner, Pusher und "Normensetzer". Dem von ihr eingerichteten DGMK-Arbeitskreis "Normative SCC-Dokumente" oblag auch die Erarbeitung und Pflege des normativen SCP-Regelwerks (SCP-Dokumente und SGU-Prüfungsfragenkatalog). Die DGMK hat Mitte 2011 das normative SCP-Regelwerk Version 2011 veröffentlicht. Angaben zum Zertifizierungs- und Akkreditierungsverfahren sind von der DAkkS in der Anleitung zur Akkreditierung von SCC-Zertifizierungsstellen (SCC 2011) unter der Nr. 71 SD 6 017 dokumentiert.

Intensive Diskussionen über die Zukunft des SCC-Systems führten in den Jahren 2019 bis 2021 dazu, dass die DGMK ihre Funktion als "Normensetzer" (Eigentümer und Zuständiger für das Regelwerk, insbesondere die normativen Dokumente) abgab und der Verband akkreditierter Zertifizierungsgesellschaften e. V. (VAZ) sich bereit erklärte, die Nachfolge zu übernehmen. Formal wurde diese Änderung am 17.9.2021 mit der Bestätigung der Akkreditierungsfähigkeit für die beiden Programme (SCC und SCP) durch die DAkkS vollzogen. Neuer Programmeigentümer für SCC und SCP ist seither der VAZ e. V. Durch den neuen Programmeigentümer ändern sich die Bezeichnungen: SCC wurde zu SCC-VAZ und SCP zu SGU-Personal-VAZ (parallel kann weiterhin die kurze Bezeichnung SCP verwendet werden). VAZ ist heute für die Pflege und Weiterentwicklung des SCC-VAZ-Systems zuständig.

 
Wichtig

Bezugsquelle

Das Normative "SCP-Regelwerk" ist seit der Übernahme der Eigentümerschaft durch VAZ verfügbar und steht zusammen mit einer Information und den Programmunterlagen auf der Homepage des VAZ e. V. unter www.vaz-ev.de zum Downloaden bereit.

SCP war lange Zeit v. a. eine Forderung der petro-chemischen Industrie an ihre Personaldienstleister; heute fordern auch viele andere Industrieunternehmen und Organisationen beispielsweise in ihren Beschaffungsrichtlinien von ihren Fremdfirmen und damit auch von ihren Personaldienstleistern den Nachweis eines funktionierenden Managementsystems für die Sicherheit, Gesundheit und den Umweltschutz. Mit der Aufnahme einer solchen Forderung in den Beschaffungsrichtlinien signalisiert das obere Management die Bedeutung, die sie dem Thema Sicherheit beimisst.

SCP bzw. SGU-Personal-VAZ ist das bedeutendste und am weitesten verbreitete Arbeitsschutz-Managementsystem für Personaldienstleister. Auf der VAZ-Homepage wird regelmäßig eine aktuelle Liste der zertifizierten Kontraktoren und Personaldienstleister veröffentlicht.

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