Insbesondere Dank den Bemühungen der DGMK stieg die Zahl der Unternehmen, die SCC bzw. SCP anwendeten permanent an. Das SCC-System wurde anfangs v. a. von den Unternehmen der Mineralöl- und Chemischen Industrie sowie von Kraftwerken und Stahlwerken bei der Auswahl und der Beauftragung von Kontraktoren und Personaldienstleistern gefordert. Da die Unternehmen, die SCC anwenden und sich zertifizieren lassen, angehalten sind, auch von ihren Partnerfirmen (z. B. Subunternehmen) SCC oder einen vergleichbaren Nachweis zu verlangen, hat sich die Zahl der SCC-zertifizierten Unternehmen deutlich erhöht. Mit den Jahren haben auch viele andere Unternehmen und Organisationen erkannt, welche Vorteile ihnen die Zusammenarbeit mit zertifizierten Fremdfirmen bringt. Die Bekanntheit des SCC-Systems, deren Anwendung und die Zahl der zertifizierten Kontraktoren und Personaldienstleister ist deshalb weiter gestiegen. Bereits 2021 besaßen 4.000 Unternehmen ein gültiges SCC-Zertifikat. Das SCC-System mit seinen Programmen SCC und SCP hat sich in Deutschland und weiten Teilen Europas etabliert – wird aber auch kritisch gesehen.

 
Wichtig

Diskussionen über die Zukunft und Weiterführung des SCC-Systems

Das SCC-System ist das Ergebnis einer Initiative aus Kreisen der Industrie.

In Deutschland wird es gesetzlich nicht gefordert, wobei sich die Anwendung vorwiegend auf öffentlich-rechtliche Vorgaben bezieht. Trotzdem, der Aufbau und die Anwendung eines SGU-Managements (AMS) sind grundsätzlich freiwillig – was von den Kritikern am SCC-System immer wieder bemängelt wird.

Zur Verbreitung der Anwendung des SCC-Systems verwendeten die Befürworter eine Push-und-Pull-Strategie: Den offensichtlichen Vorteilen der Auftraggeber (sichere Partner beauftragen, Abschieben der eigenen "Mitverantwortung" an die Auftragnehmer) wurde der Nutzen auf der Seite der Auftragnehmer (Kontraktoren und Personaldienstleister) -insbesondere Marktzugang, Wettbewerbsvorteile und höhere Rechtssicherheit – gegenübergestellt.

Letztendlich überwiegen aber insbesondere die Vorteile der industriellen Auftraggeber, was Kritiker bemängeln. Sie führen an, dass die Fremdfirmen (Kontraktoren etc.) "gezwungen" werden, ein SGU-Managementsystem einzuführen, um an Aufträge zu gelangen, und dass die Kosten eines SGU-Managementsystems einschließlich der Zertifizierungskosten ausschließlich von den Fremdfirmen getragen werden.

Intensive Diskussionen über die Weiterführung des SCC-Systems führten zwischen 2019 und 2021 dazu, dass die DGMK ihre Funktion Eigentümer und die damit verbundenen Aufgaben in neue Hände übergeben hat.

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