Im nächsten Schritt der AR-Umsetzungsmöglichkeiten geht es nicht mehr um "theoretische" Schulungsformate, sondern den Einsatz in realen Situationen, die im Unternehmensalltag regelmäßig auftreten: Instandhaltung und Wartung sowie Reparatur, insbesondere von Maschinen.

Mit AR-Anwendungen können Beschäftigten in für sie ungewohnten, schwierigen oder gefährlichen Situationen wichtige Informationen zu der zu verwendenden Maschine oder Anlage, aber insbesondere auch zu den benötigten, passenden Werkzeugen und den bevorstehenden Handgriffen, gegeben werden. Die dem Beschäftigten individuell für den jeweiligen Prozess zur Verfügung gestellten Erklärungen und Hintergrundinformationen führen zum besseren Verständnis der Tätigkeit. Aber auch potenzielle Gefahren können visualisiert werden.

Auf diese Weise können mithilfe von Anleitungen, die den Mitarbeiter Schritt für Schritt durch die durchzuführenden Aktivitäten begleiten, Fehler vermieden, der benötigte Zeitbedarf reduziert und die Produktivität gesteigert werden. Unklarheiten, beispielsweise über den nächsten Schritt, das richtige Werkzeug oder den konkreten Handgriff entfallen bei solch detaillierten Anleitungen.

Das hat für Arbeitgeber zusätzlich den Vorteil, dass Anfänger und auch ungeübte oder weniger erfahrene Beschäftigte leichter für Aufgaben eingesetzt werden können. Gleichzeitig können diese Beschäftigten auf diese Weise in einem sichereren Umfeld und mit angeleitetem Vorgehen Erfahrungen sammeln.

Theoretisch kann gleichzeitig auch der Schulungsbedarf durch solche Schritt-für-Schritt-Anleitungen im Unternehmen bei der realen Tätigkeit reduziert oder langwierige Schulungen gekürzt werden. Spezialisten von Maschinenherstellern müssten beispielsweise nicht bei Problemen quer durch die Welt zu ihren Kunden fliegen (das kostet Zeit, Geld und produziert CO2), sondern könnten mithilfe von AR die Maschinen bei ihren Kunden durch die Augen des Servicetechnikers vor Ort sehen. Es wäre ihnen möglich zu Sie können dann unterstützen, indem sie die zu bearbeitenden Maschinenteile der echten Maschine in Augmented Reality markieren. Der Servicetechniker muss sich somit nicht an einer Modellzeichnung (die potenziell veraltet oder für eine ähnliche Maschine erstellt worden ist) orientieren, sondern kann aufgrund der konkreten Markierung sehen, was er laut Experte anfassen muss.

Ein weiterer Vorteil: Beschäftigte bekommen schnell und einfach Unterstützung in unbekannten oder potenziell gefährlichen Prozessen, indem sie die jeweiligen Experten einbeziehen. Die Downtime von beschädigten Maschinen kann so reduziert werden, da Reisezeiten für den Experten wegfallen.

Ein anderes Beispiel: ein Servicetechniker kann sich den realen Drehmoment einer Schraube in Augmented Reality anzeigen lassen, um so visuell vor Verschleiß und Bruchgefahr bei zu festem Anziehen oder Gefährdung durch Loslösung bei zu leichtem Anziehen gewarnt zu werden.

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