Für ca. 700 Substanzen gibt es in den verschiedenen Industriestaaten bisher herkömmliche Luftgrenzwerte, die von entsprechenden nationalen oder übernationalen Fachgremien erarbeitet wurden.

Auch zu diesen Stoffen müssen – soweit sie in Mengen von mehr als 10 t pro Jahr hergestellt oder importiert werden – von den Registranten DNELs erarbeitet und in den Sicherheitsdatenblättern kommuniziert werden. Die hiermit im Zusammenhang stehenden Probleme wurden in der Internationalen Konferenz "Grenzwerte für Gefahrstoffe – gesunde Arbeitsbedingungen in einer globalen Wirtschaft" im Mai 2007 bei der BAuA in Dortmund ausführlich diskutiert. Dabei wurden 2 unterschiedliche Positionen vertreten:

  1. Es wurde die Meinung vertreten, dass herkömmliche Grenzwerte zukünftig nicht mehr benötigt würden (und die entsprechenden Gremien aufgelöst werden könnten), da es in einigen Jahren praktisch für alle relevanten Stoffe DNELs geben würde, die zudem besser begründet sein würden als herkömmliche AGW.
  2. Hiergegen wehrten sich natürlich insbesondere Vertreter(innen) der deutschen MAK-Kommission und von SCOEL, die die Verdienste ihrer Institutionen herausstellten und darauf hinwiesen, dass diese von wissenschaftlichen Kommissionen abgeleiteten Luftgrenzwerte fachlich besser fundiert seien als DNELs und daher diesen vorzuziehen seien.

Beide "Parteien" vertraten ihre Positionen zunächst aus dem Blickwinkel ihrer eigenen Interessen, ihrer bisherigen Aufgaben und Funktionen (DFG und SCOEL) sowie den zukünftigen sich aus REACH ergebenden Aufgaben und Szenarien ("DNEL-Protagonisten").

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