Mitarbeiter-Motivation in der Vorweihnachtszeit

Allmählich kommt Weihnachsstimmung in die Unternehmen. Aber wann verabschieden sich Mitarbeiter (gedanklich) in die Feiertage? Was wünschen Sie sich von ihren Chefs? Eine Studie zeigt: Die Deutschen geben sich auch in der Vorweihnachtszeit eher fleißig.

Weihnachten ist zwar noch knapp zwei Wochen entfernt, aber schon jetzt hat sich etwa ein Viertel der Deutschen gedanklich in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. So das Ergebnis einer aktuellen Studie von Peakon. Das dänische Unternehmen hat 12.000 Beschäftigte in Deutschland, Großbritannien und den USA zu ihrer Motivation und Produktivität in der Vorweihnachtszeit befragt. Dabei kam auch heraus: Jüngere Angestellte schalten eher ab als ihre älteren Kollegen. Und 35 Prozent der befragten Mitarbeiter in Deutschland nehmen am Wichteln teil – wovon über die Hälfte auch Spaß daran hat (60 Prozent).

Ab dem 17. Dezember sinkt die Leistungsbereitschaft deutlich

Besonders auffällig: Deutsche Arbeitnehmer driften gedanklich später in die Weihnachtsferien ab als Angestellte in anderen Ländern. 50 Prozent der deutschen Angestellten sind ab dem 19. Dezember mit dem Kopf im Urlaub, die Amerikaner sind negativer Spitzenreiter: schon 2 Tage vor den Deutschen (am 17. Dezember) verabschiedet sich die Hälfte gedanklich in die Pause. Die Briten liegen dazwischen: Hier sind die Hälfte der Arbeitnehmer am 18. Dezember mental in den Feiertagen. Ab dem 20. Dezember – also am Freitag vor Weihnachten – sinkt die Motivation der Deutschen nochmals rapide: 69 Prozent (rund 31 Millionen Angestellte) schalten dann gedanklich ab.

"Die Zahlen belegen, dass die Motivation beim Arbeiten besonders in der Weihnachtszeit sinkt, wohl auch weil andere Aktivitäten mehr an Bedeutung gewinnen, wie zum Beispiel Zeit mit der Familie zu verbringen", sagt Julian Tesche, der die Entwicklung von Peakon in Deutschland leitet. Auch wenn Angestellte im Dezember noch regelmäßig zur Arbeit kommen, nehme die Leistungsfähigkeit bei mehr als der Hälfte der Angestellten zwischen dem 17. und 19. Dezember doch stark ab. "Während dieser Zeit sollten Arbeitgeber also nicht erwarten, dass ihre Mitarbeiter die gleiche Leistung erbringen wie zum Beispiel noch zu Beginn des Quartals."

Arbeit trotz Weihnachtsstimmung sinnvoll gestalten

Tesche kommt daher zu dem Schluss, dass Unternehmen nicht viel gegen die sinkende Motivation tun können, aber es helfe schon, den Arbeitsalltag anders zu gestalten: "In dieser Zeit sollten Unternehmen die abnehmende Motivation nicht anprangern, sondern der Saisonalität positive Aspekte abgewinnen. Dafür können beispielsweise Team-Meetings helfen, in denen das Jahr reflektiert wird. So lassen sich gemeinsam neue Wege finden, um im nächsten Jahr effektiver zusammenzuarbeiten." Außerdem biete die Weihnachtszeit eine gute Gelegenheit für Führungskräfte, um darüber nachzudenken, was Angestellte im vergangenen Jahr geleistet haben, und um Dankbarkeit zu zeigen mit einer Karte oder mit einem persönlichen Einzelgespräch vor Jahresende.

Daneben sollten Unternehmen flexiblere Arbeitszeiten einräumen, empfiehlt Tesche. Beispielsweise, indem sie mehr Pausen einplanen, damit Mitarbeiter Geschenke oder ähnliches besorgen können. "Das machen sie wahrscheinlich sowieso schon – nur eben heimlich."

Was wünschen sich Mitarbeiter zu Weihnachten?

Peakon hat die Angestellten außerdem gefragt, was sie sich zu Weihnachten von ihrem Chef wünschen würden. Das Ergebnis: 48 Prozent hätten lieber einen finanziellen Ausgleich – entweder in Form einer Gehaltserhöhung (32 Prozent) oder durch einen Bonus (16 Prozent). Fast jeder Dritte (31 Prozent) wünscht sich entweder mehr Freizeit oder flexiblere Arbeitszeiten.

Deutsche Mitarbeiter schätzen außerdem einen Tapetenwechsel: 31 Prozent wünschen sich entweder mehr Freizeit oder eine flexiblere Arbeitspolitik. 17 Prozent hätten lieber mehr Freizeit. Das sind deutlich mehr als die sieben Prozent, die gerne eine Beförderung hätten. Selbst ein Bürohund oder eine Bürokatze (acht Prozent) ist beliebter als der nächste Karriereschr ...

Anmerkung der Redaktion: Unser Redakteur hat sich an dieser Stelle ebenfalls gedanklich in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. Der letzte Satz wird wohl erst im neuen Jahr fertiggestellt.


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