Kein Jobkiller: Digitalisierung schafft Arbeitsplätze

Mit deutlichen Jobzuwächsen rechnen die Befragten insbesondere in der IT (54 Prozent), im Vertrieb (50 Prozent), im Marketing (43 Prozent) sowie in Forschung und Entwicklung (43 Prozent). Interessant dabei: Selbst in Arbeitsbereichen, wie der Produktion und Logistik, die als vermeintliche Verlierer der Digitalisierung bereits feststanden, ist die Stimmung grundsätzlich optimistisch. Dass es hier zu massiven Jobverlusten kommen könnte, glaubt nur jeder Zehnte der Befragten. Und immerhin ein Drittel verspricht sich sogar eine positive Entwicklung.
Damit widerspricht die Studie dem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) aus dem Vorjahr. Dieser progonostiziert zwar ebenfalls Jobzuwächse, bundesweit rund 1,5 Millionen bis zum Jahr 2035, ging jedoch davon aus, das ebenso viele Arbeitsplätze wegfallen würden. Die Auswirkungen seien, so der Bericht von IAB und BIBB, besonders branchenspezifisch bedingt. Die Befragten des HR-Reports hingegen gehen von einem branchenübergreifenden Aufschwung aus.
Weiterbildung und Work-Life-Balance: So bleiben Mitarbeiter am Ball
Entscheidend dafür wird jedoch sein, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter im digitalen Wandel begleiten. Beschäftigungsfähigkeit lautet der Schlüssel dafür – der zweite zentrale Aspekt der Studie. Die Beschäftigungsfähgkeit ein Erwerbsleben lang aufrecht zu erhalten ist Notwendigkeit und Chance zugleich. Denn Jobprofile verändern sich, wachsen oder schrumpfen. Unternehmen können und müssen dem entgegenwirken. Mit Fort- und Weiterbildungsangeboten (50 Prozent) oder indem sie die Zusammenarbeit in gemischten Teams fördern (39 Prozent). Dabei können Mitarbeiter nicht nur fachlich über den Tellerrand blicken, sondern auch Softskills wie projektbasierte Führungsfähigkeiten entwickeln.
Auch eine ausgeglichene Work-Life-Balance (44 Prozent) erhält die Leitungsfähigkeit der Mitarbeiter langfristig. Professorin Jutta Rump, Leiterin des IBE, ist sogar überzeugt, dass die Beschäftigungsfähigkeit künftig noch stärker am ausgewogenen Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit hängen wird. „Die Befragten sehen hier ihr eigenes Unternehmen stärker in der Verantwortung als sich selbst. An der Realisierung hakt es jedoch noch deutlich“, sagt Rump. Denn Arbeitsstrukturen flexibler zu gestalten, bringt zwar individuelle Freiheiten, schafft aber gleichzeitig kollektive Herausforderungen in der Zusammenarbeit.
Generalist oder Experte: Wonach Unternehmen suchen
Möglicherweise liegt es auch daran, dass Unternehmen vermehrt nach Generalisten (61 Prozent) anstelle von Themenexperten (39 Prozent) suchen – also Mitarbeitern, die team- und themenübergreifend denken und arbeiten. Zudem setzen sie häufiger auf erfahrene Experten (57 Prozent) als auf Absolventen (43 Prozent). Und gegenüber prozessorientierten Mitarbeitern (44 Prozent), haben kreative Köpfe leicht die Nase vor.
In jedem Fall wird es darum gehen, die unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten der Mitarbeiter sinnvoll zu verbinden: „Auf Fachwissen zu setzen, genügt künftig nicht mehr“, prognostiziert Klaus Breitschopf, CEO der Hays AG. „Stattdessen werden mentale Kompetenzen, wie der aktive Umgang mit Veränderungen, zu den zentralen Fähigkeiten.“
Sie wollen es genauer wissen? Hier gibt es den HR-Report 2019 zum Download.
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