Digitalisierung: Für HRler mehr Wunsch als Wirklichkeit
Laut der Mercers-Studie fühlen sich nur 59 Prozent der Personalverantwortlichen in Deutschland bereit, ihre Mitarbeiter so umzuschulen, dass sie den Anforderungen in einem agilen Unternehmen entsprechen, das auf flachere und stärker vernetzten Strukturen setzt. Nur 31 Prozent der Unternehmen verbessern demnach den Zugang zu Online-Lernkursen, nur 20 Prozent lassen ihre Mitarbeiter im Unternehmen rotieren. Dabei, so die Studie, sei dies umso wichtiger, da 54 Prozent der Führungskräfte davon ausgehen, dass mindestens jede fünfte Rolle in ihrem Unternehmen in den nächsten fünf Jahren verschwinde.
Arbeitnehmer wünschen flexible Arbeitszeiten
Große Lücken zwischen Ansprüchen und Realität in den Unternehmen zeigt die Studie, wenn es um Flexibilität und digitale Tools am Arbeitsplatz geht. So sehen sich nur drei Prozent der HR-Führungskräfte als Branchenführer, wenn es darum geht, flexiblere Arbeitsmöglichkeiten anzubieten, die sich immerhin 47 Prozent der Arbeitnehmer wünschen. Digitale Tools, die 53 Prozent der Mitarbeiter als wichtig für ihren Erfolg ansehen, stehen demnach nur 38 Prozent zur Verfügung. Auch die Interaktion mit der Personalabteilung erfolge nur zu 33 Prozent digital.
Mit diesen Trends muss sich HR beschäftigen
Insgesamt sieht die Mercer-Studie fünf große Trends, die 2018 Personalverantwortliche in Unternehmen beschäftigen:
- „Change@Speed“, Veränderung in einer Geschwindigkeit, die umso höher ausfällt, je größer der Grad der Disruption ist.
- Sinnvolles Arbeiten, wonach der Sinn einer Tätigkeit inklusive des nötigen Freiraums für Lernen und Experimentieren für Mitarbeiter immer wichtiger wird und über die Mitarbeiterbindung entscheidet.
- Permanente Flexibilität, die flexible Arbeitsmöglichkeiten beinhaltet, aber auch die Sorge beeinträchtigter Aufstiegschancen.
- Plattform für Talente, die einen schnelleren Zugriff auf Talente und das Potenzial der Mitarbeiter ermöglicht.
- Digital von innen nach außen, wobei es darum geht, den Abstand zwischen der digitalen Alltagswelt der Mitarbeiter im privaten Bereich und ihrem Arbeitsumfeld bzw. der digitalen Organisation zu verringern.
Fähigkeit zur Veränderung ist entscheidend
Organisationen alleine mit digitalen Technologien aufzurüsten, ist demnach keine Lösung, für den Erfolg im globalen Wettbewerb. Vielmehr sei die Fähigkeit zur Veränderung entscheidend, so das Fazit von Sebastian Karwautz, Leiter Career Central & Eastern Europe bei Mercer. Die große Herausforderung bestehe darin, die Mitarbeiter mit auf die Reise zu nehmen. Unternehmen würden erkennen, dass es die Kombination aus menschlichen Fähigkeiten und fortschrittlicher digitaler Technologie sei, die ihr Geschäft vorantreiben werde.
Lesen Sie dazu auch unser Top-Thema "Digitalkompetenzen":
Welche Digitalkompetenzen Führungskräfte brauchen
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Wie die Organisation Digitalkompetenzen fördern kann
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Debby
Tue Jul 17 11:59:15 CEST 2018 Tue Jul 17 11:59:15 CEST 2018
Eine spannende Studie. Auch wir stellen bei unseren Nutzern fest, dass viel Wert auf flexible Arbeitsmöglichkeiten gelegt wird (Branche: Job-Matching). Insbesondere das Thema Home-Office steht bei Young Professionals hoch im Kurs. Hier müssen Unternehmen reagieren und trotz maximaler Flexibilität den Mitarbeitern Vertrauen und Chancen entgegen bringen.