Digitalilsierung des CFO-Bereichs wird zum Großprojekt

Ein CFO muss effizient steuern – und dabei sind digitale Instrumente unverzichtbar. Laut einer Studie von Horváth & Partners stehen die Standardisierung der Systemlandschaft sowie die Reorganisation und Automation von Prozessen ganz oben auf der Agenda der Finanzvorstände. Und wo stehen die neuen Daten-Technologien?

"Klotzen, nicht kleckern" - Aus Optimierung wird Transformation

Die Transformation der Finanzabteilungen ist in vollem Gange. Jeder zweite Befragte hält die Anpassung der CFO-Organisation heute für wichtig. Gegenüber einer früheren Befragung im Jahr 2014 ist dieser Anteil um 14 Prozentpunkte gestiegen. Entsprechend sieht die Agenda der Finanzvorstände aus: Ganz oben steht die Standardisierung der Systemlandschaft, gefolgt von der Reorganisation und Automation von Prozessen. Dies sind Ergebnisse einer Studie der Managementberatung Horváth & Partners, für die über 120 CFOs und andere Führungskräfte im Finanzbereich von Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt wurden.

Die drei größten Herausforderungen für CFOs liegen laut Studie in

  • gestiegenen Compliance-Anforderungen (60 %),
  • regulatorischen Veränderungen (58 %) und
  • einer fragmentierten IT-Landschaft (58 %).

Kaum verwunderlich, dass die Systemtechnik und ihre Optimierung bei Finanzvorständen heute stark im Fokus stehen.

  • 92 % der Befragten haben sich die Standardisierung der Systemlandschaft auf die Fahnen geschrieben.
  • 91 % arbeiten bereits daran, Prozesse zu reorganisieren und zu automatisieren.
  • 89 % wollen darüber hinaus die Steuerung automatisieren – diese Maßnahme verzeichnet mit einem Plus von 22 Prozentpunkten den größten Zuwachs gegenüber 2014.

Anforderungsprofile im Wandel begriffen

Mehr als 80 % der Befragten beobachten eine radikale Veränderung der Rollen und Kompetenzen in der Finanzfunktion – aus den Kontrolleuren werden Steuermänner, die zunehmend die Richtung vorgeben. Der Erfolg dabei steht und fällt wiederum mit den Daten: 74 % der Befragten glauben, dass es auf die Datenverfügbarkeit und -verknüpfung ankommt, die unternehmens- und wertschöpfungsübergreifend eine bessere Steuerung ermöglicht. Denn Daten sind die Grundlage für die Etablierung von Big Data, Cloud-Lösungen und Blockchain.

Big Data und Artificial Intelligence trotzdem noch Zukunftsmusik

Obwohl die Bedeutung der Datenqualität erkannt ist, werden neue Technologien bislang sehr zurückhaltend eingesetzt. Robotics, Artificial Intelligence oder auch Blockchain sind für die meisten Verantwortlichen im Finanzbereich als technische Möglichkeit noch sehr neu.

  • Big Data bzw. Predictive Analytics nutzen 19 %, 39 % planen es.
  • Robotics-Lösungen nutzen 5 %, 21 % haben es vor.
  • Artificial Intelligence und Blockchain werden von einem Prozent bzw. gar nicht angewendet. Auch die Planungen sind nicht sehr weit fortgeschritten.

Dagegen ist die Prozessstandardisierung noch immer ein präferierter Hebel und entsprechend weit fortgeschritten. 62 % haben Maßnahmen in diesem Bereich realisiert. Der Weiterentwicklung von Shared-Service- und Factory-Ansätzen messen zwar jeweils mehr als die Hälfte der Befragten hohe Bedeutung bei, allerdings hakt es bei der Umsetzung. Nur rund ein Fünftel der Befragten spricht von der Realisierung.

Neuausrichtung der CFO-Organisation mit Change-Management-Programm begleiten

„Die Folgen dieser Trends zeigt unsere Studie auf: Im CFO-Bereich kommen Mitarbeiter mit neuen Skills zum Einsatz, um die Möglichkeiten der Digitalisierung zu realisieren. Neue Organisationseinheiten wie Financial Digital Labs oder Digital Shared Units werden aus der Taufe gehoben“, sagt Kai Grönke, Partner bei Horváth & Partners. „Deshalb sollten wesentliche Änderungen in der CFO-Organisation von einem Change-Management-Programm begleitet werden. Das unterstützen auch mehr als 60 % der Befragten.“

Über die Studie:

Für die Studie „Finance Excellence 2020 – Digitalisierung im CFO-Bereich“ wurden über 120 CFOs und andere Führungskräfte aus dem Finanzbereich zu den Treibern und Maßnahmen der digitalen Transformation befragt. Die teilnehmenden Unternehmen haben ihren Sitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Studie kann über die Website von Horváth & Partners bestellt werden.


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