Zur Einführung haben wir uns viele Gedanken gemacht, ob eine Koppelung von Kennzahlen (z. B. dem Wirtschaftlichen Erfolgsindikator) an variable Gehaltsbestandteile der Kennzahl mehr Bedeutung geben. Motiviert es einen Mitarbeiter die Kennzahl zu optimieren, wenn ein Teil seines Gehalts davon abhängt? Um das auszuprobieren haben wir den Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, bis zu 20 % ihres Gehalts an den Wirtschaftlichen Erfolgsindikator zu koppeln. Mit der Chance auf Verdopplung und dem Risiko des Totalverlustes. Nach einem Jahr haben wir die Erkenntnisse gewonnen, dass sich eine Koppelung nicht lohnt.

Es haben sich nur wenige Mitarbeiter für eine Koppelung entschieden, selbst wenn sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch mehr Geld verdient hätten. Oft fanden sie die "Gehaltsunsicherheit" als belastender als die Chance auf ein höheres Gehalt motiviert hätte.

Die Mitarbeiter, die sich eine Entscheidung ernsthaft überlegten, haben sich intensiv mit der Bedeutung der Kennzahl auseinander gesetzt und sie ausgiebig hinterfragt. Dabei war zu beobachten, dass sie begannen, der Kennzahl zu misstrauen. Sie versuchten Fallen und Hintertürchen zu finden. Sie betrachteten die Kennzahl auch mehr unter der Perspektive "Gehaltsfaktor" und nicht mehr unter ihrer eigentlichen Bedeutung.

Mitarbeiter, die sich gegen eine Koppelung entschieden haben, nehmen die Kennzahl trotzdem ernst. Ein wichtiger Faktor dabei ist die öffentliche Sichtbarkeit. So ist der wirtschaftliche Erfolg meines Projektes oder Bereiches sichtbar. Mitarbeiter sind stolz auf "gute" Werte und wollen "schlechte" Werte verbessern.

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