Bei dem betrachteten Unternehmen handelt es sich um eine Sparte eines internationalen Mineralölkonzerns. Das Budgetjahr und die Folgejahre wurden im Planungstool der Sparte detailliert geplant und das Budgetjahr im ERP-System (SAP R/3) noch weiter detailliert. Der hohe Detaillierungsgrad zog sich durch alle Planungen; am stärksten ausgeprägt war er jedoch in der Kostenartenplanung.

Die hohe Detaillierung war mit einem hohen Aufwand für die Erfassung verbunden. Jeder Planungsverantwortliche musste 38 Kostenarten planen. Dieser Aufwand wäre zu rechtfertigen, wenn ihm ein entsprechender Steuerungsnutzen gegenüber steht. Ein solcher Nutzen wurde jedoch nur für das Budgetjahr gesehen, der Nutzen der hohen Detaillierung der Folgejahre wurde durchwegs als ungenügend betrachtet.

Steuerungsrelevanz der Kostenarten?

Um zu prüfen, inwiefern die Detaillierung der Kostenartenplanung ohne Verringerung des Steuerungsnutzens reduziert werden kann, wurde eine ABC-Analyse durchgeführt (vgl. Abb. 1). Diese zeigte, dass über 80 % der Kosten in 8 Kostenarten enthalten waren und 13 Kostenarten 90 % der Plan-Kosten repräsentierten.

Abb. 1: ABC-Analyse Kostenartenplanung

Kostenarten werden geplant

Diese Ergebnisse konnten genutzt werden, um den Detaillierungsgrad der Kostenartenplanung deutlich zu verringern. In der Mittelfristplanung werden nur noch 13 Kostenarten separat geplant, die übrigen Kostenarten wurden in einer Plan-Kostenart "Sonstige "zusammengefasst. Damit muss der einzelne Planer statt 38 nur noch 14 Kostenarten für die Folgejahre des Budgetjahrs planen. Sofern der Wunsch besteht, die sonstigen Kosten aus Informationsgründen in grobe Blöcke aufzuteilen, können diese auf Basis von Vergangenheitswerten in Prozent geplant werden.

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