Der Erfolg eines Unternehmens hängt ab vom Ergebnis, das die wirtschaftliche Tätigkeit erbringt. Dieses wiederum wird bestimmt durch den Erfolg am Markt, ausgedrückt im Umsatz und den für die Leistungserbringung verursachten Kosten. Es ist daher unumgänglich, in einem permanenten Prozess die Kosten zu untersuchen. Wichtigste Voraussetzung für richtige Entscheidungen ist die korrekte Zuordnung der Kosten zu den Kostenträgern (Produkte) einerseits und den Kostenstellen (Abteilungen, Bereiche) andererseits. Die Verteilung der Kosten hinsichtlich der notwendigen Untergliederungen ist Aufgabe der Kostenrechnung.

 
Praxis-Tipp

Aufwand für eine Kostenstellenrechnung nicht scheuen

Nur wenn Sie wissen, wo die Kosten in Ihrem Unternehmen entstehen, können Sie entsprechend Einfluss nehmen. Sie sollten den Aufwand für eine Kostenstellenrechnung nicht scheuen. Bereits wenige Kostenstellen und unterschiedlich tiefe Gliederungen erhöhen die Aussagekraft der Ergebnisrechnung entscheidend.

5.1 Direkte Kosten auf Produkte

Die Kostenrechnung unterscheidet zwischen direkten Kosten und indirekten Kosten. In der Regel wird diese Einteilung hinsichtlich der Zurechenbarkeit zu den einzelnen Produkten getroffen.

Direkte Kosten stehen in einem festen Zusammenhang mit dem Produkt. Es handelt sich dabei um Materialkosten, Fertigungslöhne und Ähnliches. Das Verhältnis zwischen Kosten und produzierter Menge ist oft gleich bleibend, muss es jedoch nicht sein. Wichtig ist der kausale Zusammenhang zwischen der Entstehung der Kosten und dem Produktionsprozess oder anderen, direkt das Produkt betreffenden Prozessen (z. B. Vertrieb).

Die Kostenverursacher der direkten Kosten stehen also fest. Eine Zuordnung ist problemlos möglich. Eine Verteilung muss nicht stattfinden.

5.2 Indirekte Kosten auf Bereiche

Neben den direkten Kosten gibt es immer Kosten, die nicht einem Produkt zugeordnet werden können. Typisches Beispiel dafür sind die Verwaltungskosten eines Unternehmens. Diese indirekten Kosten müssen jedoch auf die Produkte verteilt werden, damit eine sinnvolle Kalkulation möglich wird.

Zu diesem Zweck wird festgehalten, in welchen Kostenstellen die einzelnen Kosten entstehen. Die Gemeinkosten, wie die indirekten Kosten auch genannt werden, können auf diese Weise bestimmten Funktionen im Unternehmen zugeordnet werden. In der Kalkulation werden die Gemeinkosten dann anhand von Zuschlagsätzen berücksichtigt und auf die Produkte verteilt. Traditionell werden Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten, Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten auf diese Weise gedeckt.

 
Praxis-Tipp

Differenzierte Zuschlagsätze für unterschiedliche Kundengruppen denkbar

Es ist üblich, alle Produkte in der Kalkulation mit den gleichen Zuschlagsätzen zu versehen. Sie sollten jedoch untersuchen, ob wirklich alle Ihre Erzeugnisse den gleichen prozentualen Aufwand für die Materialbeschaffung, die Fertigungslenkung oder den Vertrieb und die Verwaltung benötigen. Auch für unterschiedliche Kundengruppen sind differenzierte Zuschlagsätze denkbar. So können Sie besser kalkulieren und marktgerechtere Preise anbieten.

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