Auch die Kehrseite der Medaille beleuchten

Das Controlling sollte im Rahmen der Analyse dieser Kennzahlen gegenläufige Effekte berücksichtigen. Stellvertretend für diese Aussage wird die Upside Production Flexibility auf den Prüfstand gehoben. Sie wird in Tagen ermittelt und bemisst die Anpassungsfähigkeit eines Supply-Chain-Akteurs. Wenn diese Kennzahl kleiner wird, ist dies im Grundsatz positiv zu bewerten, denn dann gelingt es einer Organisation, in einer kürzeren Zeitspanne einen unerwarteten Auftragseingang befriedigen zu können. Doch diese Aussage kann Augenwischerei sein. Ein Controller sollte parallel zur Veränderung der Upside Production Flexibility immer zugleich auf ein Bündel weiterer Kennzahlen achten, da die Verbesserung der Produktionssteigerungsflexibilität zum Teil recht teuer erkauft sein kann:

  • Dies gilt beispielsweise für den Kapazitätsauslastungsgrad. Es ist recht leicht, (institutionelle) Kunden rasch zu bedienen, wenn zuvor die Fertigungskapazitäten nur zu 65 % ausgelastet waren.
  • Aber auch die Lagerreichweite sollte der Controller überprüfen. Denn wenn die Lagerstätten mit Fertigwarenbeständen gut gefüllt sind (dies ist bei Abwägung von Kapitalbindungseffekten nicht erstrebenswert), wird eine unmittelbare Warenauslieferung an den Kunden erleichtert.
  • Ebenso sind die Sonderfahrten durch den Controller zu analysieren. Wurde eine schnelle Befriedigung des nicht geplanten Kundenauftrags erst durch teure Sonderzustellungen möglich?

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Controlling Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge