Zusammenfassung

  • Ein modernes Management Reporting im Zeithorizont bis 2025 erfordert individuelle, flexible und umfassende Informationen, die effizient die Steuerungsanforderungen abbilden können.
  • Da neue – auch digitale – Geschäftsmodelle nach schnelleren Aktionen und Reaktionen des Managements verlangen, sieht sich die Konsolidierung als eine "conditio sine qua non" für die Bereitstellung von entscheidungsunterstützenden Daten und Abschlüssen neuen Herausforderungen gegenüber.
  • Als Wegbereiter dient eine digitale Konsolidierung, die auf Basis von konzernweit verfügbaren Daten in höchstmöglicher Datengranularität zu jeder gewünschten Zeit ("any-time") Ergebnisse in allen notwendigen Dimensionen integriert darstellen kann.
  • Der Beitrag zeigt, welche inhaltlichen und technologischen Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der digitalen Konsolidierung erfüllt sein müssen.

1 Management Reporting 2025

In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Management Reporting durch den Megatrend Digitalisierung von einer anfangs hauptsächlich auf Finanzkennzahlen fokussierten Steuerungsunterstützung über den späteren Einsatz von Data Warehouse-Lösungen und Werttreibermodellen hin zu hochtechnologischen Systemen mit In-Memory-Lösungen in Zeiten von Big Data und Predictive Analytics.[1] Für das moderne Management Reporting ergibt sich hieraus eine Vielzahl neuer Herausforderungen (vgl. Abb. 1).

Abb. 1: Zukünftige Herausforderungen des Management Reportings

Ziel ist dabei ein digitales und agiles Management Reporting – insbesondere für den Bereich der digitalen Geschäftsmodelle – mit Fokus auf operativen Key Performance Indicators (KPIs) zur täglichen Steuerung der Werttreiber. Auf Basis valider KPI-Modelle und unter Einsatz von Big Data können digitale Forecasts den Zukunftsbezug im Reporting steigern und den Wandel von einer reaktiv-analytischen hin zu einer proaktiv-prognostizierenden ganzheitlichen Steuerung vollziehen.

Um die Anforderungen an Informationsbreite und -tiefe zu realisieren, muss zukünftig mehrdimensional auf eine breite Basis aus finanziellen, nicht-finanziellen sowie externen und internen Daten zugegriffen werden können. Dies ermöglicht bspw. einen Drill-down von Top-KPIs auf einzelne Buchungsbelege in den unterschiedlichen Steuerungsdimensionen.

Wesentliche Grundlagen sind dabei kontextspezifische Darstellungen von individuellen und situationsabhängig auswählbaren Informationen in Echtzeit. Im Hinblick auf effiziente Reportingprozesse ist die organisatorische Arbeitsteilung sowie eine einheitliche Datenarchitektur und eine hohe Stammdatenqualität von fundamentaler Bedeutung, um Informationen in der gewünschten Qualität in Echtzeit abrufen zu können.

Um den oben genannten Herausforderungen zu begegnen, hat sich auch die zukünftige Konsolidierungslogik und -technik entsprechend zu verändern.

[1] Vgl. Gräf, Fachkonferenz Reporting, 2016.

2 Ziele und Inhalte der Konsolidierung im Rahmen des modernen Management Reportings

Die Anforderungen des modernen Management Reportings, Ergebnisse umfassend, flexibel, individuell und effizient abbilden und analysieren zu können, erfordern ein integriertes Zahlenmaterial, welches diese Anforderungen quantitativ und auch qualitativ abbilden kann.

Um dieses Zahlenmaterial zu erzeugen, ist in Konzernen eine jederzeitige konsolidierte Sicht erforderlich. Die Ergebnisse des Gesamtkonzerns sowie jedes dargestellten Teilkonzerns sind so darzustellen, als wäre das Mutterunternehmen mit all seinen Tochtergesellschaften ein eigenständig betriebswirtschaftlich agierendes Unternehmen ("Fiktion der rechtlichen Einheit"). Darüber hinaus können aus interner Managementsicht richtige Steuerungsentscheidungen nur dann abgeleitet werden, wenn jede zu steuernde Einheit ebenso wie eine betriebswirtschaftlich eigenständig agierende Einheit dargestellt und beurteilt werden kann.

Um das moderne Management Reporting optimal abbilden zu können, muss die Konsolidierung der Zukunft daher drei Ziele verfolgen:

  • Abbildung aller Steuerungsdimensionen →multidimensionale Konsolidierung
  • Sicherstellung eines harmonisierten Zahlenmaterial →Integrierte Konsolidierung
  • Jederzeitige Verfügbarkeit →Any-time-Konsolidierung

2.1 Multidimensionale Konsolidierung

Ein Ziel der zukünftigen Konsolidierung ist die Möglichkeit, die Konsolidierungsergebnisse in vielen Dimensionen abbilden zu können (multidimensional). Die moderne Konzernsteuerung erfordert konsolidierte Ergebnisse je Steuerungsanspruch in unterschiedlichen Dimensionen. Dimension beschreibt in diesem Sinne die Sortierung der relevanten Ergebnisse in jeweils einer oder mehrerer Hierarchien. In Abhängigkeit der Steuerungslogik sind beispielsweise Ergebnisse für Regionen, Produkt(-gruppen), interne Organisationseinheiten (z. B. Business Units) oder Kunden im Fokus der Auswertung.

Bisher wird in den meisten Konzernen maximal eine Matrixkonsolidierung durchgeführt. Unter Berücksichtigung, dass eine Matrix aus zwei Dimensionen besteht, ist bisher eine Konsolidierung also in maximal zwei Dimensionen möglich. Mit der Nutzung der digitalen Konsolidierung können in Zukunft mehr als zwei Dimensionen abgebildet werden.

Durch die zukünft...

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