Nicht zuletzt die Ausbreitung des Corona-Virus in Europa und den USA hat gezeigt, wie stark und plötzlich Marktrisiken sich auf Aktienbestände auswirken können. Soweit ein Investor einen Aktienbestand gegen Kursverluste absichern möchte, ist dies bspw. über den Verkauf von Index-Futures oder die Long Put-Position von Optionen möglich. Die Wahl der erstgenannten Alternative sollte auf einen Aktienindex als Basiswert bezogen sein, der eine möglich hohe Korrelation zum Portfolio aufweist. Angenommen ein Anleger hat ein Portfolio aus deutschen Aktien, bietet sich der Verkauf von DAX-Futures an.

Um festzustellen, wie viele Kontrakte veräußert werden müssen, um das Portfolio vollständig abzusichern, wird folgende Vorgehensweise genutzt.: Unterstellt, das Portfolio hat einen Gegenwert von 1,5 Mio. EUR und der nächst fällige DAX-Future notiert bei 15.000 Punkten, werden vier Kontrakte veräußert, denn jeder Punkt des DAX-Futures hat einen Kontraktwert von 25 EUR. Die Rechnung lautet demnach: 1,5 Mio. Euro Portfoliowert / 15.000 Punkte des DAX-Future / 25 EUR Kontraktwert je Indexpunkt = 4 Kontrakte.

Da das Portfolio von steigenden Kursen profitiert, muss über den Future synthetisch eine Position eröffnet werden, welche einen Kursverfall ausgleicht. Im o. g. Beispiel müssen die ermittelten vier Kontrakte daher bei Eröffnung der Future-Position verkauft werden.

Steigt [fällt] der Index, während die Absicherung besteht, verliert [gewinnt] die Absicherungsposition den Wert, den das Aktienportfolio gewinnt [verliert]. Dieses Szenario tritt ein, soweit das Portfolio einen Beta-Faktor zum DAX-Future von eins aufweist. Da das Beta jedoch nicht stetig, sondern veränderlich ist, sollte die o. g. Rechnung um den Beta-Faktor erweitert und regelmäßig überprüft werden. Durch häufige Anpassungen kann ein Beta neutral dynamischer Hedge aufgebaut werden. Hierzu ist jedoch – in Abhängigkeit der Veränderung des Beta-Faktors – eine häufige Veränderung der Anzahl verkaufter Future-Kontrakte nötig, welche wiederum regelmäßige Transaktionskosten bewirkt.

Soweit der Kauf von Put-Optionen zur Absicherung einzelner Aktien oder eines Portfolios genutzt wird, muss der Käufer dem Verkäufer eine Prämie zahlen, welche maßgeblich vom Marktzins, der Volatilität des Basiswertes und der Restlaufzeit der Option abhängt. Für Portfolioabsicherungen wird jedoch regelmäßig auf den Verkauf von Future-Positionen zurückgegriffen.

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