Strategie ist seit 40 Jahren ein Wirtschaftsthema, das Controlling der Strategie ist wesentlich jünger. Das Messen von Erfolgspotenzialen, ihre systematische Einbindung in die Zielsetzung, Planung und Steuerung als integraler Bestandteil der Führung eines Unternehmens ist noch keine Selbstverständlichkeit. Das beginnt bei der Installation eines aussagekräftigen Frühwarnsystems, geht über die Gestaltung der Gegenwart aus der Zukunft, das Erkennen von Konstellationen und daraus möglicher Vorteile bis hin zur Befähigung der Menschen, solche Vorteile zu nutzen. Das erfordert aber auch die Überwindung der schädlichen Ausrichtung auf das Prinzip der Gewinnmaximierung und kurzfristigen Wertorientierung.

Erst dann wird der Blick frei für die enormen Potenziale einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit, die es erlaubt, durch kooperatives Zusammenwirken die Weisheit und Energie der Vielen zu nutzen.

Ein neues Thema erscheint auf der Agenda: Management 2.0

Die Vielfalt der neuen Möglichkeiten zur Kooperation deuten sich gerade erst an. Aber sie haben schon begonnen, das Management zu verändern. So wie das World Wide Web sich zur interaktiven Plattform des Web 2.0 entwickelt hat, lassen sich bereits die ersten Konturen der Herausbildung eines "Management 2.0" beobachten.[1] Der Weg dahin, kann in sieben Schritten gegangen werden (s. Abb. 8).[2]

Controlling der Strategie wird somit zur Basis für den entscheidenden Wettbewerbsfaktor unserer Zeit: die Entwicklung der Kooperationsfähigkeit der Menschen; über Hierarchien und Spezialisierungen hinweg sachbezogen zusammenzuarbeiten; unabhängig von Herkunft und Rang mit gegenseitigem Respekt und auf gleicher Augenhöhe zu kommunizieren; in spontanen Strukturen Ideen entwickeln, bewerten und umzusetzen – das verschafft schon heute Unternehmen Vorteile im Wettbewerb. Und das ist erst der Anfang.

Im Beitrag "Umsetzung einer Strategie" werden wir an einem Beispiel erläutern, wie ein derartiger Prozess vor sich gehen kann.

Abb. 8: Management 2.0

[1] Der Begriff wurde von Gary Hamel geprägt; vgl. Hamel (2007), S. 342 ff.
[2] Über konkrete praktische Erfahrungen auf diesem Weg wird ausführlich im Buch von Friedag/Schmidt (2009), "Management 2.0 – Kooperation – der entscheidende Wettbewerbsvorteil" berichtet.

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