Controller-Leitbild gestern und heute / 5 Fazit

Mit der Veröffentlichung des ersten Controller-Leitbilds im Jahr 1996 hat die IGC eine internationale Vorreiterrolle eingenommen und ein Idealbild des Selbstverständnisses von Controllern gezeichnet bzw. die Rolle des Controllers als Partner des Managements (Sparringspartner) etabliert, der zielorientiert, sachlich und unabhängig das Management auf Augenhöhe unterstützt aber auch begrenzt. Die Rolle des Controllers als Partner des Managements basiert auf dem Schnittmengen-Modell Deyhles, der Controlling seit jeher in der Zusammenarbeit von Manager und Controller definiert hat. Seit der Veröffentlichung der ersten Version des IGC-Leitbilds ist die grundlegende Rolle des Controllers unverändert geblieben. Geändert hat sich jedoch der Anspruch an die Wirkung von Controllern. Controller von heute beschränken sich nicht mehr darauf, Transparenz zu schaffen, Dinge zu erkennen und aufzuzeigen, sondern versuchen dafür zu sorgen, dass entsprechend diesen Erkenntnissen rational gehandelt wird. Für die Wirksamkeit der Controller-Tätigkeit ist es entscheidend, dass sich Controller nicht mit der Erstellung der Zahlen begnügen, sondern als Partner des Managements auf deren Verwendung im Führungsprozess drängen.

Das IGC-Controller-Leitbild hat in Praxis und Wissenschaft breite Beachtung und Akzeptanz als Grundlage effektiver Controllerarbeit gefunden. Auch wenn das IGC-Controller-Leitbild nach wie vor ein Idealbild ist, das nur in wenigen Unternehmen vollumfänglich anzutreffen ist, gibt es Controllern wertvolle Orientierung und Legitimation. Darüber hinaus leistet es einen wichtigen Beitrag für die zielgerichtete Controllingausbildung und die Weiterentwicklung der Controllingpraxis. Das Rad der Zeit wird auch in Zukunft nicht stehen bleiben und neue Anforderungen an Controller stellen. Die grundsätzliche Rolle als Partner des Managements und die Kernaufgaben von Controllern sollten jedoch ein stabiles Fundament bilden und auch in Zukunft Gültigkeit haben.