Werden die Kosten der verkauften Produkte von deren Nettoerlösen abgezogen, entsteht der Rohgewinn. Dieser gibt an, wie viel Geld vorhanden ist, um die Kosten zu decken. Prozentual wird diese Marge als Anteil des Rohgewinns am Nettoverkaufspreis berechnet (s. Abb. 3).

Abb. 3: Rohgewinne pro Produkt

Wird z. B. ein Produkt für 1,10 EUR pro Stück verkauft und beträgt der Beschaffungspreis 0,75 EUR pro Stück, dann ist der Rohgewinn 0,35 EUR pro Stück oder 31,6 %.

  • Der Planrohgewinn des Unternehmens gibt an, wie viel Geld für die Deckung der Plankosten des Unternehmens zur Verfügung steht. Ist der Rohgewinn nicht ausreichend, können die Kosten nicht gedeckt werden.
  • Der Planrohgewinn pro Produkt lässt Rückschlüsse zu auf die Ertragskraft dieses Produktes. In Summe müssen alle Produktrohgewinne den Gesamtrohgewinn ergeben.
  • Der Planrohgewinn pro Kunde lässt Rückschlüsse zu auf die Ertragskraft des Kunden für das Unternehmen.

Der Rohgewinn ist ein erster Parameter, mit dem über die Zukunft von Produkten und Produktgruppen oder Kunden und Kundengruppen diskutiert werden muss. Lohnt es sich, das Produkt mit dem geringen Rohgewinn weiter zu verkaufen? Kann der Kunde mit niedrigem Rohgewinn durch Preiserhöhungen oder Veränderungen im Produktionsmix wieder interessant werden für das Unternehmen? Solche Fragen werden mithilfe des Rohgewinns aufgeworfen. Das Budget schafft die früheste mögliche Datenbasis dafür.

Der Rohgewinn eignet sich auch dazu, eine erste Plausibilitätskontrolle der eingegebenen Budgetwerte durchzuführen. Fehler in der Erfassung von Preisen und Mengen führen auch zu Fehlern im Rohgewinn. Sind die Fehler groß genug, kommt es zu auffälligen Abweichungen im Rohgewinn.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Controlling Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge